Friaul-Dolomiten (Apr 2019)
1. Tag: Wien - Iselsberg/Lienz
Was für ein Glück! Für das Osterwochenende ist sensationelles Frühsommerwetter angesagt und so haben wir uns spontan entschieden, unsere Freunde am Iselsbergerhof zu besuchen und ein paar Motorradtage in den Dolomiten zu verbringen. Heute ist Karfreitag und wir haben frei genommen, ganz ohne persönlichen Feiertag.
Um 10:00 tuckern wir aus der Tiefgarage. Die Sonne scheint vom blitzblauen Himmel und 21°C sind perfekt! Das Frühstück haben wir ausgelassen, unterwegs finden wir sicher etwas! Wir wollen so schnell wie möglich weg aus Wien und lassen die Transalps die S6-Semmeringschnellstraße dahinlaufen. Wir haben erstmals neue und gröbere Patschen aufgezogen und der "Heidenau K60 Scout" läuft rauh und hörbar über den glatten Asphalt.
Unsere traditionell erste Pause machen wir nach 100 km bei der Raststation "Maria Schutz". Aber das ebenso traditionelle Leberkässemmerl lassen wir heute aus. Wir wollen für die Norwegentour in wenigen Wochen richtig fit sein! Nach weiteren 100 km sind wir in Spielberg. Der Hunger meldet sich und wir biegen zum "Formel 1-Ring" ein.
Der liegt gleich neben der Schnellstraße S36 und neben Frühstück wollen wir auch noch Infos über angebotene Enduro-Trainings einholen. >>Trial haben wir schon probiert, mit wechselhaftem Erfolg...
Die Sonne brennt mit 25°C vom Himmel, als wir fantastische heiße Panini mit Pizzafüllung jausnen. Die leckeren Smoothies dazu bekommen wir geschenkt! Am frühen Nachmittag gehts weiter gen Westen. Die weit geschwungene B317 bis Murau ist unsere Hausstrecke. Viele Jahre ihrer Jugend verbrachte Angelika hier und nicht alle davon waren jugendfrei! Doch das ist alles Vergangenheit und wir rauchen die schönen Kurven in einem Rutsch bis Predlitz auf.
Wir biegen scharf links zur Turracher Höhe ein und sofort verliert der Asphalt an Qualität. Das ist nun Terrain für den neuen K60-Scout, der flüssig und leichtläufig auch die unebensten Straßen liebt. Boah, das ist ein Kurvenspass die B95 hinauf! Auf den Nockbergen liegt noch Schnee und der dunkelblaue Himmel bildet den schönsten Kontrast dazu!
Angelika hat erstmals ihre über Facebook neu erstandene Drift-Camera an den Helm gesteckt und übt nun das Filmen und Fotografieren während der Fahrt. Danke, lieber Sachsenbiker Frank Rose! Die Cam läuft super!
Oben auf 1.763 m Seehöhe brummt der Skibetrieb. Die meisten Lifte sind noch offen und wir beobachten eine Zeit lang die Skifahrer hier. Der kleine See ist noch zugefroren aber der "Hochschober" hat seinen Badebetrieb im geheizten See bereits aufgenommen. Was für ein Kaiserwetter hier herrscht! Azurblauer Himmel an 10°C - besser gehts doch nicht?
Nun geht es über spektakuläre Kurven hinunter nach Kärnten. Die Turracher Straße war einmal die steilste Paßstraße Kärntens mit 34%, doch seit einigen Jahren ist sie ziemlich entschärft. Trotzdem sind Rennfahrer hier nicht gut aufgehoben. In manchen Abschnitten gehts mit 23% Gefälle kurvig bergab. Wir lieben diese >>Strecke!
Über Ebene-Reichenau gehts die Gurk entlang bis nach Patergassen. Eine schöne und gemütliche Strecke! Das ist Angelikas ehemalige familiäre Hood und wir wollen einfach schnell weiterkommen ohne viel nach rechts und links zu schauen. Wir wechseln auf die B88, die sofort leicht ansteigt.
Auf schlechtem Asphalt geht es zum mondänen Kurort Bad Kleinkirchheim. Die Therme ist an diesem Karfreitag gut besucht und die zwei Gämsen im Gehege am rechten Straßenrand sonnen sich auf ihrem Felsen ebenso wie die vielen Kurgäste in den Cafés.
Uns ist nach einer Pause, denn wir werden langsam müde. Doch die nette Imbissbude in Dellach/Millstättersee können wir nicht finden und so bremsen wir am See hart herunter, als wir da vorne links diese hübsche Ausweiche sehen. Ah, was ist das für eine tolle Aussicht über den See!
Wir trinken im Schatten ein paar Schluck von unserem Zaubertrank, den wir in unseren Thermoskannen seit zwei Jahren auf Tour immer mitführen. Gut gegen Durst und gegen Müdigkeit! Es ist richtig heiß geworden und wir schwitzen in unsere Icebreaker-Sachen.
Wir entscheiden uns, von Möllbrücke über "oben" zum Iselsbergerhof zu fahren. Warum? Einfach nur so. Das Drautal über "unten" sind wir schon öfter gefahren, also nehmen wir heute das Mölltal über die B106. Auf dieser Strecke kann man Gas geben. Nur in den kleinen Ortschaften empfiehlt sich, den Geschwindigkeitsbegrenzungen zu gehorchen. Die Rennleitung hier beschäftigt gute Motorradfahrer, die den Reiz dieser Strecke ebenfalls kennen...
Zügig schwingen die Kurven die Möll entlang, die im Gletscher des Großglockners entspringt. Bei Stall kennen wir einen kleinen Imbiss am Gößnitz-Stausee. Mit intensivem Kopfkino von einem Häferl Kaffee halten wir mit Schwung auf dem Parkplatz. Um festzustellen, dass am christlichen Feiertag Karfreitag auch hier geschlossen ist. Z´Fleiß machen wir ein paar Fotos!
Nach dem letzten Schluck vom lauwarmen Zaubertrank geht es weiter. Gleich sind wir da! Die tollen Serpentinen bei Winklern und den grandiosen Hubschrauberblick hinunter ins Mölltal finden wir immer wieder sensationell! Ebenso wie den ersten Blick auf die zerklüfteten kalkweißen Felsen der Lienzer Dolomiten zwischen den Nadelbäumen, wenn man den Wald am 1.209 m hohen Iselsberg-Paß überquert. Daran können wir uns wohl nie sattsehen! Wir grinsen breit in unsere Helme.
Noch einmal am Gas ziehen und schon sehen wir die gelben Mauern des Iselsbergerhofs links vor uns. Noch sind unsere Transalps die einzigen Motorräder vor dem Haus, als wir um 18:00 mit Schwung genau vor dem Eingang halten. Die Chefin Rosi und ihr Mann Sepp kommen sofort heraus, Bier und einen Begrüßungsschnaps sowie den Zimmerschlüssel No. 9 haben sie schon dabei. Alles ist wie immer! Oh wie schön, wieder hier zu sein!
Wir setzen uns schnell in die Sonne an die Hausmauer und die Tochter des Hauses bringt unser Abendessen. Maria entschuldigt sich fast, dass es heute - am strengsten Fasttag der Katholiken - nur fleischlos gibt. Aber hallo, die Spinatspätzle mit Lachsstreifen schmecken lecker! Und als wir ein Reindling-Eis serviert bekommen, fühlen wir uns wie auf einer Sommertour.
Als die Sonne weg ist, kühlt es schnell ab und wir wechseln in die historisch-gemütliche Stube. Bei einem Glas Wein speichern wir noch die Camera-Filme aufs Tablet und Didi schreibt das Tourtagebuch. Diese Routine werden wir auch auf Tour in Norwegen wieder jeden Tag einhalten...
Tageskilometer: 410 km
2. Tag: Dolomitenrunde
Schon beim Frühstück, das wir begeistert mampfen, ist uns klar: Heute müssen es die Dolomiten sein! Zu lange haben wir unsere geliebten Berge nicht mehr gesehen und heute am Karsamstag ist sicher nicht soviel los. In der Hauptsaison ist das Gebiet so dermaßen überlaufen, dass es bereits Maßnahmen gegen zuviel Touristenverkehr gibt. Aber da vermeiden wir diese Region sowieso.
Nach einer letzten Tasse Kaffee vor dem Haus drücken wir um 10:30 den Startknopf und die Transalps bollern zuverlässig in die kühle Vormittagsluft. Noch hat es nur 11°C aber ein warmer Tag kündigt sich an, die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel. Der Ruf von Lienz als "sonnenreichste Stadt Österreichs" bestätigt sich erneut!
Wir kurven die ausladenden Serpentinen hinunter in die Stadt, vorbei an Herrn Guggs Würstelstand, der bis "in den echten Norden" bekannt ist. Herr Gugg macht derzeit Osterferien und seine Kundschaft muss den Durst nach Hochprozentigem woanders löschen.
In Lienz halten wir noch einmal kurz an einer Tankstelle. Wir wollen den Luftdruck der neuen Reifen prüfen! Noch fehlt uns die Erfahrung, wie lange der K60-Scout die Luft anhält. Alles ok, das Gerät zeigt die erwünschten Bar und wir können los.
Wir geben durchs Pustertal etwas Gas und haben nach 40 km die österreichisch-italienische Grenze bei Innichen/San Candido erreicht. Wir kennen hier schon jeden Baum und jeden Strauch dieses geschichtsträchtigen Ortes und uns fällt sofort auf, dass noch mehr der nutzlos gewordenen Grenzgebäude abgerissen wurden.
Die nächsten 15 km cruisen wir auf der SS49 "Via Pusteria" hinein nach Südtirol. Hier herrscht oft abartiger Verkehr, aber heute ist es erstaunlich ruhig. Nur die hier üblichen rücksichtslos-unfähigen Autofahrer treffen wir auch heute. Unfassbar, wie die sich aufführen! Angelika lässt ihren gerechtfertigten Wutausbruch an einem greisen Fahrer aus den Niederlanden aus. Er ist sichtlich überfordert und macht mangelndes Können durch Aggression wett. Dabei sind Holländer doch Bergstraßen gewöhnt!
In Toblach/Dobbiaco gehts scharf links auf die bekannte SS51 "Strada Statale di Alemagna", die direkt zu den hohen Bergen führt. Wir jubeln vor Begeisterung in unsere Helme, als wir die schmalen Kurven Richtung Dolomiten schwingen. An der Nasswand und dem Soldatenfriedhof vorbei, immer den Blick auf die Gipfel gerichtet. Kein Verkehr heute! Perfekt! Nach 10 km erreichen wir den Parkplatz "Drei Zinnenblick" und bremsen hart herunter.
Langsam tuckern wir über trockenen Erdboden durch das kleine Wäldchen. Schau, da vorne, die Tre Cime di Lavaredo! Der Blick zu diesem Wahrzeichen der Dolomiten ist immer wieder magisch. Und nur der Förster, der mit seinem 4x4 nun hier entlang kommt, kann Angelika aufhalten, einfach durchs Gelände näher an diese Gipfel zu fahren. Diskret verstecken wir die Transalps beim Fahrverbots-Zeichen, gucken absichtlos in die Gegend und machen Fotos. Nix passiert! Wir schauen nur!
Aber unser erstes Ziel liegt noch ein Stück weiter. So werfen wir die Motorräder an und tuckern langsam - wir wollen keinen Ausblick verpassen! - zur Kreuzung in Schluderbach/Carbonin und biegen scharf links ab. Die SS48bis "Via Monte Piana" führt schmal und serpentinenreich bergauf. Links und rechts sind viele Mahnmale des grausamen "Grande Guerra" zu sehen, aber mit der Geschichte dieser Region haben wir uns hautnah bei einer vergangenen Motorradreise beschäftigt.
Mittlerweile haben wir Südtirol verlassen und sind in Venetien. Wir freuen uns auf einen Kaffee! Ob wir den in der Nähe der Drei Zinnen bekommen? Langsam kurven wir die schmalen und steilen Kehren hinauf zum Lago d´Antorno.
Doch wie naiv kann man sein? Hier sind also die ganzen Touristen, die wir bisher nirgends gesehen haben! Das kleine Ristorante brummt, hier ist richtig viel los. Wir finden keinen Parkplatz und wenden vorsichtig die Transalps.
Langsam und zögerlich gehts bergab. Der Streusplitt des vergangenen Winters bedeckt den schlechten Asphalt, was vor allem in engen Serpentinen immer wieder zuverlässig für Spass sorgt. Unten angekommen rollen wir nur mehr ein paar Meter und wir sind da! Der zugefrorene Lago di Misurina ist noch von Schnee bedeckt und glitzert mit den angezuckerten Gipfeln rundherum um die Wette. Wahnsinn! Es gibt doch nichts Schöneres!
Die besten pasticcini gibt es im Café des Grand Hotels am Seeufer und dort parken wir die Motorräder jetzt genau neben unserem Tisch. Schnell die Bestellung aufgeben und den Süßkram an der Theke holen und dann sitzen wir erstmal im Sonnenschein und schauen.
Meine Güte, was für ein Anblick! So bekannt und trotzdem berührt uns das immer wieder! Wir knabbern das süße Zeug und nippen am leckeren Latte Macchiato, während wir die steinernen Riesen um uns beobachten und vor uns hin schwitzen. Es ist eindeutig zu heiß für unsere Icebreaker-Unterwäsche!
Als wir die Sonne nicht mehr aushalten und den weiteren Streckenverlauf besprochen haben, gehts weiter. Wir tuckern gemütlich die SR48 "Strada Regionale delle Dolomiti" weiter gen Süden. Schnell haben wir diese Abzweigung erreicht und nun geht es über den 1.809 m hohen Passo Tre Croci, eine unserer >>Lieblingsstrecken!
In engen Kurven schlängelt sich die schmale Straße dahin, immer eng an den 3.221 m hohen Felswänden des Monte Cristallo entlang. Geniale Ausblicke und null Verkehr. Nein, besser gehts nicht! Im kleinen Skigebiet um den Lago Scin sind noch ein paar Wintersportler unterwegs. Wir schauen nur kurz zu und ein paar rabiate Serpentinen später stehen wir in Cortina d´Ampezzo. Wow, was für ein Ritt!
Ausnahmsweise fahren wir heute nicht über den Passo Falzarego Richtung Sellaronda. Wir biegen am Hauptplatz von Cortina - auf dem überraschenderweise noch ein paar traditionell-alte Häuser stehen - scharf nach links und nehmen die SS51 ostwärts. Herrscht in Nähe der Touristenmetropole Cortina noch etwas Verkehr, so wird die Straße im weiteren Verlauf schmäler, kurviger und einsamer.
Wir lassen uns Zeit, es ist heiß und wir sind ein wenig müde. Die Straße erfordert die volle Aufmerksamkeit obwohl links und rechts die tollsten Ausblicke sind! Links die saftigen und steilen Weiden des Monte Antelao und rechts tief unter uns sprudelt der Fiume Boite, der das Valle di Cadore durchschneidet. Im gleichnamigen Ort bremsen wir hart herunter!
Die Kirche am Straßenrand ist zu hübsch und die Aussicht auf die zweite Kirche da drüben hält unseren Blick gefangen.
Wir klettern gerade im Schatten von den Transalps, als ein einheimischer Trial-Fahrer auf seiner gut motorisierten GasGas an uns vorbeiprescht, am Hinterreifen über die kleine Kirchenmauer springt und kopfüber im Graben verschwindet. Ein Wahnsinniger in T-Shirt und kurzer Hose! Der ist doch jetzt kaputt! Jedoch sehen wir ihn kurz später weit unten am Flußufer herumwerken. Für diese unwegsame Gegend hier ist das wohl die beste Art, Motorrad zu fahren!
Wir bekommen langsam Hunger und uns fällt dieses kleine ristorante in Dosoledo ein, wo wir immer den leckersten Toast bekommen. Wir kurven ohne weitere Umstände die SS52 weiter. Man kommt hier nicht schnell voran, aber Ausblicke wie jenen auf das Bergdorf Casamazzagno und die 500 Jahre alte Kirche machen alles wett!
Am Ortsende von Dosoledo finden wir unser kleines Lokal und es hat offen! Der saftige Toast schmeckt so gut wie eh und je und wir haben eine nette Plauderei mit dem Wirt über Neuigkeiten in der Region. Eine Weile sitzen wir noch da und schauen ins Tal und freuen uns, hier zu sein. Als es gegen 18:00 kühler wird, satteln wir wieder auf und starten Richtung Österreich.
Der Monte Croce/Kreuzbergpass liegt noch zwischen uns und der Grenze. Wir kennen diese Strecke gut, sind aber immer wieder überrascht, wie schlechter der Asphalt von Jahr zu Jahr wird. Die >>engen Kurven erlauben keine hohe Geschwindigkeit und so schwingen wir rhythmisch durch den dunklen Wald den Berg hinauf.
Die 1.636 m hohe sanfte Kuppe des Passes liegt wieder im Sonnenschein und ermöglicht einen grandiosen Blick auf die fast 3.000 m hohe Sextener Rotwand/Croda Rossa. Plötzlich kühlt es rapide auf 7°C ab und in Moos und Sexten ist es sogar ziemlich kalt. Hier liegt noch Schnee auf den Almen, was die Rentiere auf den Hochalmen sicher freut! In Innichen/San Candido haben wir unsere Rundtour beendet. Mit Vollgas gehts die 50 km durchs Pustertal zurück nach Lienz und zum Iselbergerhof, wo wir um 19:00 ankommen.
Familie Obersteiner hat heute ein Festessen am Plan! Wir gönnen uns ein saftiges Cordon Bleu und Forelle, nur übertroffen von einem großen Eisbecher "Heiße Liebe". Die kühle Bergluft macht uns schnell müde und wir gehen ungewöhnlich früh schlafen. Gute Nacht, Lienz!
Tageskilometer: 237 km
3. Tag: Friaul - Kärnten
Kaiserwetter! 12°C und blitzblauer Himmel begrüßen uns diesen Morgen und wir verbummeln etwas Zeit. Schon wieder ist es 10:30, als wir die Transalps zum Leben erwecken. Das Frühstück war sensationell gut und wir haben mit der Karte eine Route geplant.
Eigentlich wollten wir durchs malerisch-urspüngliche Lesachtal nach Kötschach-Mauthen, aber ein böses Unwetter im vergangenen Herbst hat schwere Straßenschäden verursacht, die nun repariert werden. Bei einer Baustelle gibts bis zu 30 Minuten Wartezeit und das wollen wir uns nicht antun. Bei einem weiteren Häferl Kaffee überlegen wir...
Es gibt nur zwei Bergstrecken über die Karnischen Alpen zwischen Österreich und Italien aber die sind wunderschön! Das machen wir! Also gehts von Lienz über die B100 durchs Drautal zügig bis Oberdrauburg. Wir mögen diese kurvenreiche Strecke durch die vielen hübschen Ortschaften in diesem Tal! Ob sich das der Pilot in Nikolsdorf auch denkt, der mit seiner Cessna gerade abhebt und sich mutig in den blitzblauen Himmel schraubt?
Nach 20 km werfen wir Anker und biegen scharf rechts über die Bahngleise ab. Hier beginnt der Gailbergsattel und wir sind hier schon länger nicht mehr gefahren! Fast hätten wir vergessen, wie wunderbar diese Serpentinen rasch in die Höhe führen und einen großartigen Blick ins Drautal ermöglichen! Wir lassen die Transalps über den harmlosen Pass tanzen und stehen kurz darauf in Kötschach-Mauthen.
Heute wollen wir wieder einmal über den Plöckenpass! Ob die Straße auf österreichischer Seite schon saniert ist? Wir erinnern uns an eine steile Kehre, bei der Wetter und Verkehr den Asphalt komplett vernichtet haben. Die Wurzeln der Bäume gaben dem Straßenbelag dann den Rest!
Doch heute ist es eine wunderschöne Strecke! Zügig und auf den K60-Scout vertrauend düsen wir Kurve um Kurve den stark benützten Asphalt hinauf zur Grenze nach Italien. Da oben beginnt schon die Provinz Udine! Meine Güte, was ist das für ein geiler Ritt! Heute ist Ostersonntag und es ist erstaunlich wenig Verkehr. Wir erinnern uns an das Ostereiersuchen mit den Kindern, das wohl eben jetzt in vielen Familien stattfindet.
Doch das ist lange her und unser Ostergeschenk an uns selbst ist dieser fantastische Motorradtag! Das sind unsere Gedanken, als wir auf der Passhöhe auf 1.357 m Seehöhe Pause machen und nach Italien hinunter- und auf die Weltkriegsruine hinaufschauen.
Hier war damals eine schwer umkämpfte Front, an der Kärntner Elitesoldaten verbittert gegen italienische Alpini kämpften. Nun, die makabren Spuren des "Grande Guerra" prägen die Dolomiten bis heute und auch hier gibt es ein kleines Museum darüber...
Den >>Weg hinunter ins Tal kennt wohl jeder Biker gut. Die eingehausten Spitzkehren und die vielen Galerien sind Kult! Auch wenn der seit langem umstrittene Tunnel unter dem Plöckenpass jemals gebaut werden sollte, werden wir auf diese Bergstraße nicht verzichten!
Bei strahlendem Sonnenschein nehmen wir die SS52 unter die Räder und viel zu schnell sind wir unten in Timau angekommen. Die Ortschaften dieser Region wirken immer verlassen und ein bissl abgewrackt und so auch heute. Wir haben jedoch ein besonderes Ziel, während wir langsam bis Sutrio cruisen. Den Monte Zoncolan! Wir nehmen die Ostrampe!
In Sutrio überqueren wir auf einer kleinen Brücke den Fluß But und sofort steigt die SP123 rapide an. In vielen Kehren geht es schnell hoch hinaus und das Tal liegt bald weit unter uns. Die neuen K60-Scout lassen sich von verwittertem Asphalt nicht beeindrucken! (>>Clip)
Anders als wir, als wir oben im unattraktiv-verlassenen Skigebiet vor einer Straßensperre stehen. Verdammt! Die Abfahrt nach Ovaro ist noch gesperrt! Kurz überlegen wir, ob wir es trotzdem wagen sollen, aber dann siegt die Vernunft.
Was machen wir, wenn wir vor den drei berühmt-berüchtigten einspurigen Tunnels stehen, die roh in den Berg geschlagen sind und mit 22% Gefälle ins Tal führen? Ob die Straße schon durchgängig asphaltiert ist? Vielleicht können wir da wirklich nicht durch? Auch wenn sie seit etwa 10 Jahren Beleuchtung haben, damit die Radprofis beim Giro d´Italia sich nicht die Köpfe stossen.
Na gut, wir probieren es von der anderen Seite. Wir wenden mürrisch die Transalps und fahren schnell wieder den Weg zurück, den wir soeben heraufgeschwungen sind.
Kurz später durchqueren wir in zügigen Kurven auf der SS465 die Sella Valcalda und kommen durchs Skigebiet Ravascletto. In Ovaro folgen wir der verwitterten Beschilderung und probieren den Aufstieg über die Westrampe. Aber nix da! Am Ortsende nach der beeindruckenden Kirche erklärt ein Fahrverbotsschild "ZONCOLAN chiuso"! Ok, die Sperre ist endgültig. Jetzt geben wir auf. Diesen Berg heben wir uns fürs nächste Mal auf...
Heiß ist es hier, als wir über die SS52 Tolmezzo erreichen. Wie kalt dachten wir, dass es Ende April in Italien sein wird? Icebreaker-Unterwäsche bei 25°C? Pffff.
Das Kanaltal erscheint uns für heute zu langweilig, also bremsen wir in Moggio di Sotto hart herunter und verlassen die SS52, die hier wie eine Schnellstraße daherkommt. Wir lesen in unserer Karte, dass wir auch durch das Val di Aupa Pontebba erreichen. Na dann los!
Schnell haben wir die winzigen Ortschaften hinter uns gelassen und befinden uns in einem engen, kurvenreichen und verlassenen Tal, eingerahmt von hohen Felsen. Ein wilder Gebirgsbach sprudelt rechter Hand die Straße entlang. Nur einzelne Gehöfte beherbergen die knapp 200 Talbewohner. Touristen finden hier sowieso nicht her.
Eng reiht sich Kurve an Kurve, die SP112 ist schmal aber gut zu fahren. Wir erkennen, dass wir merkbar höher kommen, die Vegetation ändert sich und die Kurven werden zu Kehren. Die Karte sagt, wir sind auf der Sella Cereschiatis mit 1.066 m Seehöhe!
Plötzlich geht es unvermittelt rabiat bergab! Der Asphalt hat bis hierher nicht durchgehalten und so zangeln wir vorsichtig im 1. Gang die braven Transalps über viele Spitzkehren mit 20% Gefälle ins Tal. Wow, was war das denn?!
Pontebba ist an diesem Ostersonntag-Nachmittag ein verschlafenes Nest. Müde Gäste fläzen auf kleinen Stühlen vor den Cafés in der Sonne, Kinder wirbeln mit ihren Rädern Staub auf. Und da drüben beobachtet eine Katze das ganze Geschehen am Hauptplatz. Wir finden leider keinen schönen Schattenplatz für einen Kaffee und entscheiden uns für die Weiterfahrt.
Den Passo di Pramollo auf der SP110 sind wir ewig nicht gefahren! Wir erinnern uns an eine durch Felsstürze zerstörte Straße, Holzbrücken über tiefe Gräben und Kehrtunnel. Jetzt sind wir neugierig! Die Straße kurvt gleich zu Beginn steil bergauf und wird nahezu einspurig.
16% beträgt die durchschnittliche Steigung, das ist leicht bewältigbar. Dennoch sind die Kurven nicht einsichtig und das Panorama rundherum zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Nichts für Geschwindigkeitsrekorde! (>>Clip)
Oh, da ist die neue Brücke! Holperten wir beim letzten Mal noch über provisorische Holzlatten, spannt sich eine hübsche geschwungene Steinbrücke in einigen Bögen über die Schlucht! Wir hoffen, alles mit unseren Helmkameras festzuhalten.
Auch der Kehrtunnel mit seiner heftigen Steigung ist nun statt Kopfsteinpflaster sauber asphaltiert. Wir erinnern uns an die so spektakulären wie unzähligen Kehrtunnel, die wir 2018 in Fjordnorwegen erlebten und cruisen vorsichtig weiter bergauf.
Als wir oben das Skigebiet Nassfeld sowie die Grenze zu Österreich überqueren und dann die vielen Kurven ins kärnterische Gailtal hinunter schwingen, fällt uns auf, dass wir heute noch gar keine Kaffeepause hatten. Und Hunger haben wir auch!
Uns fällt ein gutes Kaffeehaus in Hermagor ein, das wir schon oft gerne besuchten. Wir geben auf der B111 ziemlich Gas und sind auch kurz später da. Die Konditorei Semmelrock ist ein heißer Tipp! Hier gibts eine Unzahl Verführungen aus der süßen Theke, alles selbstgemacht!
Uns ist jedoch nach etwas Deftigerem! Die saftigen Frankfurter Würstel und vor allem das selbstgebackene Brot schmecken einfach himmlisch und auch ein großes Häferl Kaffee tut jetzt not.
Wir bleiben hier lange sitzen, denn langsam macht sich Müdigkeit breit. Die unerwartete Hitze heute und die extrem kurvigen Strecken fordern ihren Tribut und heute waren eindeutig zuwenig Pausen! Als die Sonne langsam hinter den Berggipfeln verschwindet, wollen wir heim. Die letzten 60 km des Tages erledigen wir in einem Rutsch.
Wir kennen die Strecke über das Gitschtal, den Weissensee und das Drautal schon so gut, dass wir die malerische Landschaft, die weit geschwungenen Kurven und die weißen Bergspitzen sicher nicht genug würdigen. Um Punkt 18:00 parken wir die staubigen Transalps vor dem Iselsbergerhof.
Noch in Motorradkluft quetschen wir uns auf unseren Lieblingsplatz in der Ecke der Gaststube und mampfen das leckere "Tiroler Knödelgröstl", das Rosi für uns vorbereitet hat. Auch für ihre berühmte Dolomitentorte fand sie heute Zeit und wir bekommen ein großes Stück zum Nachtisch. Prima, dankeschön!
Später gönnen wir uns noch ein Gläschen Wein vor dem Haus und freuen uns einfach, hier zu sein. Es ist für uns schon wieder der letzte Abend am Iselsbergerhof...
Tageskilometer: 270 km
4. Tag: Iselsberg/Lienz - Möderbrugg
Ostermontag und ein weiterer frühsommerlicher Tag erwartet uns! Unglaublich! Wann hatten wir zuletzt in dieser Gegend zu dieser Jahreszeit so eine lange und warme Schönwetterperiode? Heute wollen wir abreisen, denn wir haben eine Idee!
Unser Zuhause ist etwa 400 km entfernt und die letzten 15 Jahre erledigten wir diese Strecke in einem Rutsch, mindestens die Hälfte davon auf der Autobahn. Wir fanden dies (anders als bei der Anreise!) immer schon unangenehm und mit dem neuen K60-Scout ist das sicher nicht bequemer. Deshalb werden wir diese Strecke erstmals aufteilen und zwei schöne Reisetage daraus machen. Das probieren wir mal!
Daher haben wir viel Zeit am Iselbergerhof und die genießen wir bei einigen Häferl Kaffee mit den Gastgebern Sepp und Rosi im Sonnenschein vor dem Haus. Um 11:30 gehts los, es hat schon angenehme 17°C.
Über die B100 fahren wir durchs Drautal. Wir lieben die weit geschwungenen Kurven und die blumengeschmückten Dörfer am Weg! Schnell haben wir die 60 km bis Lendorf hinter uns gelassen, als wir kurz entschlossen abfahren und die große Tankstelle am Lurnfeld aufsuchen.
Wir versorgen die Transalps mit dem guten 95er und uns selbst mit Getränken und Geld. Wir haben ein spontanes Quartier gebucht und die nehmen nur Barzahlung! Zur Sicherheit kontrollieren wir auch den Reifendruck aber der scheint sich nicht mehr zu verändern...
Weil wir heute nur 200 km fahren, lassen wir uns Zeit. Ab Spittal/Drau entscheiden wir uns für die B99, das Liesertal mit seinen zahlreichen und engen Kurven! Es ist ein ursprüngliches und traditionelles Tal und wir cruisen entspannt die Lieser entlang, die rechter Hand dahinsprudelt.
In Kremsbrücke erkennen wir, dass die berühmte Nockalmstraße noch gesperrt ist. Na gut. Machen wir beim nächsten Mal! Die Murmeltiere können warten.
Der Katschberg war letztes Mal noch eine schottrige Baustelle aber das ist sicher schon repariert. Auf Asphalt fährt man die 13% Steigung doch angenehmer, vor allem in den engen Kehren bergauf und bergab! Wir knipsen die Helmkameras an und filmen die wunderschöne 12 km lange >>Fahrt über den Berg von Kärnten nach Salzburg.
Die nächsten 15 km gehts flach die Mur entlang bis Tamsweg. Dort hat Angelika eine Idee! In früheren Jahren war sie hier oft mit Freunden unterwegs und kennt auch verstecktere Wege ausserhalb der Hauptstrecke B95/96! Mitten in Tamsweg findet sie aus der Erinnerung den unauffälligen Abzweiger der L262 zum Prebersee und mit einer scharfen Linkskurve gehts sofort steil bergauf.
Die Straße ist eine enge Landesstraße, fast einspurig und die Almgegend wird schnell einsam. Kurz darauf fahren wir am Prebersee entlang. Angelika erinnert sich an so manche ins dunkle Wasser abgefeuerte Kugel beim Wasserscheibenschießen. Malerisch liegt dieser Almsee zwischen Berggipfeln und Nadelbäumen. Aber was für eine Überraschung!
Die Straße war früher eine ungezähmte Schotterstraße und nun glänzt frischer Asphalt in der Mittagssonne! Dafür ist die Abfahrt in die "Krakau" in der Steiermark - und das war früher der bessere Teil der Strecke - ein rabiater Fleckerlteppich aus Bitumen und Betonflicken. Nun, wir waren hier schon lange nicht mehr!
Hunger meldet sich, als wir die One-Single-Tracks bis Schöder entlangkurven. Ob Toni zuhause ist? Der Hirschenwirt ist ein Freund aus früheren Tagen und tatsächlich! Als wir uns vor sein wunderschönes historisches Wirtshaus setzen und Kaffee mit Apfelstrudel bestellen, kommt er sofort heraus und setzt sich zu uns.
Was für ein schönes Wiedersehen! Wir plaudern über Vergangenes und Gegenwärtiges und stellen fest, dass sich zwar viel verändert hat, manches aber gar nicht...
Heute sind wir auf kleine Nebenstrecken gebucht! Wir lassen die bekannten Strecken aus und so geht es die letzten 40 km des Tages über die L514 durchs Lachtal. Steile Kurven bergauf, malerische Almen, dichte Wälder und ursprüngliche Bauernweiler kennzeichnen diese fantastische Strecke!
Heute ist überhaupt kein Verkehr! Wir lassen die Transalps am langen Zügel dahinlaufen und haben viel Zeit für die Ausblicke links und rechts.
Um 17:30 haben wir unser Gasthaus in Möderbrugg an der B114 "Tauernstraße" erreicht. Wir finden ausreichend Parkplatz und das Einchecken in das einfache Zimmer geht schnell. Wir sind die einzigen Gäste hier.
Während die Einheimischen am Stammtisch beim Kartenspiel ihr "Bratl ausspielen", mampfen wir herrliches "Steirisches Cordon Bleu" mit Kürbiskernen. Gemütlich ist es hier! Als wir dann noch ein paar Schritte durch den verlassenen, finsteren Ort spazieren, kühlt es bereits merklich ab...
Tageskilometer: 201 km
5. Tag: Möderbrugg - Wien
Wir haben gestern abends noch die Wettervorhersage gecheckt und leider hatten die Wetterfrösche recht: der Frühsommer ist kaputt. Als wir um 7:30 aus dem Haus treten, liegt ein graues, nasses Tuch über der Landschaft. Es hat nur mehr 5°C als wir die Transalps starten, die Griffheizung auf "High" drehen und auf der B114 "Tauernstraße" nach Norden fahren.
Wir sind extra früh und ohne Frühstück losgefahren, denn in dieser Gegend sind später Unwetter angesagt und da wollen wir flüchten. So schwingen wir vorsichtig über die regenfeuchte Fahrbahn, auf der auch der Wintersplitt noch nicht restlos entfernt ist.
Auf 1.274 m Seehöhe wird es langsam kalt aber schon fällt die schmale Straße ins Triebental. Von der sensationellen Aussicht sehen wir nicht viel. Zu tief hängen die schweren Wolken über den Bergen. Nach 30 km stehen wir in Trieben.
Es ist zwar Düsterwetter aber es regnet nicht und so entscheiden wir, über die schmale L713 und die Kaiserau nach Admont zu fahren. Die Straße steigt abrupt an und führt in engen Kurven auf die 1.100 m hohe Hochebene und in rabiaten Kehren wieder hinunter. Wir lieben diese Strecke aber bei Nieselwetter bleiben wir vorsichtig und zangeln die Transalps Kurve um Kurve ins Tal...
Noch vor der uralten Stiftskirche in Admont biegen wir scharf rechts ab. Die Luftlinie nach Wien geht übers Gesäuse! Oh, das ist eine super Strecke! Sie ist schmal, kurvenreich, eng und der Asphalt ist schlecht. Zügig schwingen wir durch das Tal und verschwenden kaum einen Blick auf die hohen Felsen und die unter uns wild sprudelnde Salza. Wir sind heute die einzigen Motorradfahrer in diesem Tal...
Beim Campingplatz Forstgarten schleifen wir die Motorräder zusammen und rollen auf den Parkplatz. So geht das nicht weiter! Wir sind nun 70 km unterwegs und hatten noch keinen Kaffee, es ist nasskalt und wir flüchten die ganze Zeit vor dem angesagten Regen. Als eine gewisse Maus aus Norddeutschland hier aufschlug, war eindeutig mehr Sommer!
Wir trinken ein paar Schluck lauwarmen Zaubertrank, der seit gestern in unseren Thermoskannen ist. Hier ist es doch auch bei diesem Sauwetter wunderschön! Wir vereinbaren die Strecke über Palfau. In den Wildalpen werden wir sicher Frühstück finden! Heute ist der erste Arbeitstag nach Ostern, da haben doch sicher alle Cafés geöffnet?
Doch was uns in Wildalpen erwartet, das ist nicht etwa ein gemütliches Plätzchen mit gutem Frühstück. Es ist ein mieser Wolkenbruch, der völlig unvorbereitet auf uns niedergeht. Natürlich haben wir die Regenkombis noch nicht angezogen. Jetzt aber rasch! Wir halten abrupt am Straßenrand und zerren die schützenden Hüllen aus dem Gepäck. Schnell, schnell anziehen!
Nur kurz später stehen wir wie nasse Michelin-Männchen am Straßenrand und schauen uns an. Nichts hatte offen. Kein Kaffee, kein Frühstück. Mann-oh-Mann, das gibts doch nicht! Aber wir lassen uns jetzt nicht entmutigen denn der nächste größere Ort ist Mariazell. Dort müssen wir sowieso hin! Dort gibts in der Apotheke eine gute Muskelsalbe, die wir auch auf die große Tour mitnehmen wollen...
Noch nie waren wir hier die einzigen Motorradfahrer! 40 km Starkregen später parken wir die Transalps vor einem großen Café am Hauptplatz von Mariazell, direkt unterhalb der weltberühmten Basilika. Bei diesem Wetter sind keine Touristen da, nur ein paar Unentwegte beenden hier ihre Pilgerreise bei Kaffee und Kuchen. Nix wie hinein! Es ist 10:30. Frühstückszeit!
Die handgemachten Pilger-Devotionalien aus Wachs und Holz sowie die Lebzelterei interessieren uns weniger. Aber umso mehr begeistern wir uns für das große "Pirker Frühstück", das neben süß und pikant keine Wünsche offen lässt. Um 11,20 € finden wir das für diese Location ziemlich wohlfeil!
Es ist 12:00, als wir missmutig aufbrechen. Das Wetter ist noch schlechter geworden, es ist jetzt nahezu finster. Unglaublich, dass wir soeben vier Frühsommertage hinter uns haben! Wir wollen jetzt nur mehr nach Wien. Wir nehmen die B21 durchs Halltal und übers Gschaid und machen 50 km später in Lilienfeld noch eine kurze Pause.
Wir sind müde und fühlen uns erschöpft. Die kleinen Straßen sind bei diesem Wetter anspruchsvoll und wir sind heute früh aufgestanden... In Lilienfeld trinken wir die letzten Rest unseres Zaubertranks und entscheiden uns für den kürzesten Weg: 80 km über die A1-Westautobahn nach Wien. Macht zwar keinen Spass, geht aber schnell.
Um 15:30 kommen wir in unserer Tiefgarage an. Es hat immer wieder geregnet und die Temperatur kam den ganzen Tag nicht über 11°C hinaus. Auf den letzten Metern hat Angelika ihre Transalps noch unsanft auf nassen Straßenbahnschienen auf die Seite gelegt. Die Krücken wird sie allerdings erst nach dem Treppensturz noch am selben Abend brauchen!
Trotz dieses unerfreulichen Endes war das eine grandiose Ostertour und die Idee, die deprimierende Heimfahrt vom Iselsbergerhof auf zwei Tage aufzuteilen, hat sich bewährt. Machen wir ab jetzt immer so!
Tageskilometer: 275 km
Thema: Friaul - Dolomiten (Apr 2019)
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