Berlin meets Ottakring
Irgendwann auf unserer Norwegenreise 2018 landeten wir bei der CircleK-Tankstelle in Andålsnes. Während wir gerade Ostepølse mampfen, stapft ein Fernfahrer im Arbeitsoverall von "Transportere Stavanger" auf uns zu. "Na oarg! Servas, ihr Weaner!"
Er stellt sich als Gerd vor, der unweit von uns in "St. Ottakring" (Anm: der 16. Bezirk Wiens) aufgewachsen ist und schon seit 25 Jahren in Norwegen lebt.
Oh, das ist ein interessantes und lustiges Gespräch! Wir trinken einen ausgiebigen Kaffee miteinander - und rauchen auch ein paar Zigaretten - und der weitgereiste Gerd erzählt über die norwegischen Lebensverhältnisse, Finanzen, Jobs, Wohnen und alles, was uns interessiert.
In bunten Farben schildert er, wie er damals mit seinem Monster-Truck (nur einmal, dann nie wieder!) den Trollstigen heruntergefahren ist - unter Applaus der Zuseher in jeder Haarnadelkurve.
Kurz darauf kommt auch noch Gerds Arbeitskollege Lutz aus Berlin dazu. Lutz lebt seit 20 Jahren hier in Andålsnes und kämpft gerade mit dem äußerst rigiden norwegischen Familienrecht, weil seine Teeny-Tochter gerade zu ihm übersiedelt ist. Sie wollte einfach nicht noch ein Jahr bis zur Volljährigkeit warten...
Ach, da können wir mitreden... und nein, in Norwegen ist nicht alles besser! Im Gegenteil! Es ist interessant, unsere Länder zu vergleichen, wie Mentalitäten, Ideologien und Traditionen ein Rechtsystem beeinflussen!
Wir mögen die zwei rauhen Kumpel und beim Abschied wünschen wir ihnen von Herzen alles Gute für sie und ihre Familien!