Wir waren auf der INTERMOT 2016
Wie ihr wisst, wurden wir über unsere Website von der INTERMOT Köln "als Brancheninsider identifiziert" (Zitat) und vom 4. - 9.10.2016 eingeladen. Dazu wurden wir auch offiziell akkreditiert. Das war sooo cool!
Leider konnten wir aus beruflichen Gründen nur 2 Tage lang teilnehmen aber wir waren richtig gespannt und hier ist nun unser kleiner Bericht. Die ersten Eindrücke haben wir "live" geschrieben.
Update 7.10.2016, 18:00
Nach 7 Stunden Fahrtzeit sind wir nun bei der INTERMOT 2016 angekommen und sitzen im Pressecentrum!
Die schiere Größe dieser Messe lässt uns staunen - das ist mit der BIKE LINZ oder BIKE WIEN oder der Messe in Tulln nicht zu vergleichen...
Jetzt noch ein Kaffee und dann stürzen wir uns ins Getümmel!
Bis dann!
Update 8.10.2016, 13:00
Wir sitzen grad im Café im 1. Stk und entspannen uns. Man läuft hier viele Kilometer und heute sind richtig viele Leute da!
Viel Spannendes und Interessantes haben wir schon gesehen und noch längst nicht waren wir in allen Hallen.
Besonders gefreut haben uns ein paar echt nette Benzingespräche!
So! Ende der Pause - auf zur Halle 7!
Update und Fazit
Also wie war die INTERMOT für uns, was hat uns besonders gefallen und was nicht? Hier ein paar Erinnerungsschnipsel:
Erst einmal ein paar offizielle Zahlen, und sie sind beeindruckend!
- 220.000+ Besucher (davon 26% Fachbesucher) aus
- 95 Ländern sahen
- 1.133 Aussteller aus
- 40 Ländern auf
- 129.000 m² Hallenfläche und
- 70.000 m² Freigelände, auf denen
- 15.000 Testfahrten absolviert wurden.
Wir haben alle Hallen besucht und viel gesehen. Was hinterließ bleibenden Eindruck? Erstmals waren wir von der schieren Größe überfordert. Die Beschriftungen waren nicht besonders schlüssig und auch die Pressemappen mit ihren Plänen von Firmen, Produkten und Ausstellern waren schwierig zu durchschauen. 2-3 Dinge, die wir gesucht haben, haben wir einfach nicht gefunden...
Im Pressezentrum herrschte Ruhe und Entspannung, die Betreuung war supernett und hilfreich. WLAN funktonierte überall prächtig.
Am Freitag später Nachmittag (wir waren um ca. 17:00 am Messegelände, unser Hotel war nur 3 Minuten Fußweg entfernt) waren nicht mehr viele Leute da. Wir konnten gemütlich herumspazieren und viele Gespräche führen! Besonders wichtig waren uns Reiseerfahrungen und Tipps für Norwegen/Nordkap, also unseren vorläufigen Tourplan 2017. Wir haben ziemlich viele Magazine und Prospekte darüber erhalten.
Das war auch der wichtigste Punkt unseres Aufenthalts! Wir konnten mit erfahrenen Norwegen-Reisenden plaudern und haben viel erfahren, was für uns wichtig sein könnte: Ausrüstung, Kleidung, Temperaturen, Streckenverhältnisse. Letztendlich waren diese Gespräche für uns ausschlaggebend, dass wir 2017 die Reise zum Nordkap wagen wollen!
Besonders lange haben wir uns dann im HONDA-Bereich aufgehalten. Wir haben kompetente Auskünfte über die neue Africa Twin (die gibts für Angelika auch mit 820 mm Sitzhöhe *jubel*!) aber auch über die soeben enthüllte neue CB1100 (Retro!) erhalten.
Hunger hatten wir auch, also gingen wir ins Restaurant neben der Halle 8. Es wurde dann aber nur eine Kleinigkeit, denn die Preise waren schon unverschämt teuer. Das haben wir dann auch in unserer offiziellen Kritik angebracht. Um 20:00 schloß die Messe ihre Pforten und wir fanden einen netten Kubaner, der uns um schmales Geld hervorragend bewirtete.
Samstags beeilten wir uns mit dem Frühstück und waren schon zum Veranstaltungsbeginn um 9:00 beim Eingang. Heute wollten wir alles sehen, was sich gestern nicht mehr ausging!
Naja, alle "Großen" waren da und fast jeder Hersteller präsentierte sein neuestes Modell. Die Hallen füllten sich schnell und bald waren schon kurze Sitzproben eine Herausforderung. Manche Bikes wie zB von KTM oder Harley Davidson sahen wir vor lauter Besuchern gar nicht...
Besonders gefällt uns die offensichtlich hereinbrechende Retro-Welle. Viele Hersteller bringen Motos auf den Markt, das Design jahrzehntealt aber mit modernster Technik. Wir finden diese Dinger einfach schön! Die "Süddeutsche" hat dazu einen aktuellen Bericht verfasst, der sich mit unseren Eindrücken ziemlich deckt.
Unsere Analyse dieses neuen Trends? Die Hersteller haben erkannt, dass die zahlungskräftigste Kundenklientel nicht die "jungen wilden Gebückten" sind, die auf PS-starke Supersportler stehen. Sondern Herrschaften gesetzteren Alters, die über genug Kohle verfügen, ihrem Reise-Lifestyle zu huldigen, sich einem Kult zu verschreiben oder sich in jungen Jahren gewisse Motorräder einfach nicht leisten konnten...
Supersportler gehen eindeutig zurück, während komfortable Reise-Enduros mit viel Komfort-Schnickschnack auf der einen Seite und Retro-Bikes auf der anderen immer mehr Kunden anziehen.
Großartig waren auch die Präsentationen der Customizing-Szene in Halle 10! Was da an sensationellen Gefährten zwischen detailreich und liebevoll dekorierten Ausstellungsbereichen gezeigt wurde, das war wirklich sehenswert!
„Wir haben mit neuen Konzepten und speziell mit der Integration der Customizing-Welt eine neue Ära eingeläutet, getragen von Individualität, Emotionalität und Begeisterung“ sagte dazu Gerald Böse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kölnmesse. Die Customizer zeigten nicht nur ihre kreativen Gefährte (angeblich alle TÜV-zugelassen und fahrbar, obwohl man das bei dem ein oder anderen Teil bezweifeln könnte) sondern auch szeneorientierte Bekleidung, Ausrüstung und sogar Möbel. Hier geht es um Emotionen, Erinnerungen, Kult, Authentizität, wie man an der starken Präsenz des "Ace Cafe London" feststellte.
Uns hat auch gefallen, dass man bei dieser Messe das ein oder andere Stück kaufen konnte. Das gibts bei den Messen in Österreich eher nicht. Auch die zahlreichen Fressbuden, Erfrischungsstände, Grillstationen, Juice-Bar und andere Erholungsmöglichkeiten sind ein angenehmer Unterschied zu den österreichischen Messen. Besonders die Standln mit kreativen T-Shirts waren von Menschenmassen umlagert und auch wir haben hier zugeschlagen und ein frisch bedrucktes Teil quasi noch "ofenwarm" erstanden!
Um 17:00 beendeten wir den Messebesuch und wir spazierten zu Fuß etwa 30 min. über die Hohenzollern Brücke in die Altstadt und fanden ein winziges Lokal mit günstigem und gutem Essen! Dort trafen wir einen netten Schweizer Motorradkumpel, der auch von der Messe kam und so verbrachten wir den ziemlich winterlich-kalten Abend mit Benzingesprächen "bei Oma Kleinmann".
Die können dort Linseneintopf! Über den Domplatz und die Brücke gings dann spät abends zurück ins Hotel, ausschlafen. Denn anstrengend waren diese 2 Tage schon und wir hatten noch 900 km Heimfahrt vor uns...
Unsere Manöverkritik, gepostet an die INTERMOT:
Plus: gute Facilities, viel Action, zahlreiche Verpflegungsmöglichkeiten, zahlreiche Raucherplätze, großzügiges Pressezentrum mit freundlicher Betreuung.
Minus: die Öffnungszeiten am Samstag waren zu kurz, die Verpflegung war abartig zu teuer (10 cm "Pizzastück" um € 6,10; 1 kleiner Salatteller € 8,90; 1 Bissen Kartoffelsalat mit 2 Fleischbällchen á 2 cm um € 4,50; Hauptspeisen erinnerlich € 13 aufwärts), unübersichtliche Anordnung der Aussteller (wir fanden einige Firmen nicht, die uns interessiert hätten), nicht untuitiv beschriebene Pläne/Folder zum Auffinden von Produkten.
Alles in allem eine gute Veranstaltung, aber teuer und auf der Größe unübersichtlich. Wir regen an, die Hallen nach Angboten zu sortieren, also eine Reisehalle (oder zumindest ein Reisebereich), Zubehörhalle, Ausrüstungshalle etc. Sonst ist das mühsam.
PS.: Zu den Preisen können wir nichts sagen, wie hatten kostenlosen Pressezugang.
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Die nächste INTERMOT findet von 3. - 7.10.2018 statt!