11. Tag: Røkland - Ballangen
Wir wachen von blendendem Sonnenschein auf, die Schlafmasken sind verrutscht. Es hat 21°C, blitzblauer Himmel kündigt einen großartigen Tag an. Didi wird abends feststellen, dass das einer der tollsten Motorradfahrtage war, die er je erlebt hat... Wir binden das Regengewand auf die Sitzbänke und brechen um 10:00 auf. Schade, denn hier hätten wir länger bleiben wollen!
Das Saltdal wird immer weiter, umrahmt von abgerundeten kahlen Bergen. Hier haben die Eiszeitgletscher bei ihrer Schürfarbeit ganze Arbeit geleistet! Wir fahren lange am romantischen Saltdalfjord entlang und um 10:45 sind wir in Fauske. Wir entdecken eine Circle K - Tankstelle und tanken erstmal. Hier stehen auch zwei kleine Tische im Sonnenschein. Das wird ein tolles Frühstück, so mit Hotdogs und gratis Kaffee!
Während wir jausnen, gesellt sich ein norwegischer, graubärtiger Biker zu uns. Er ist am Weg in den Süden und erklärt uns, dass Fauske eine berühmte Marmorstadt ist. Er selbst wohnt in Bodø und als wir erzählen, dass wir zum Saltstraumen wollen, rät er uns davon ab: er kommt gerade von dort und heute sieht man nichts, die Gezeiten sind ein andermal. Hm, na gut. Dann fahren wir weiter und ersparen uns die 90 km "Umweg"...
Die nächsten 70 km verdienen jeden auch nur denkbaren Superlativ! Einsamkeit, Birken, Bergtundra, eine Straße, die in geschwungenen Kurven leicht aber stetig ansteigt. Immer öfter fahren wir an Felswänden vorbei. Und auch die Berge rund um uns werden kahler und schneebedeckter, die Fjorde dunkelgrüner oder blitzblauer.
Es ist unglaublich, was die Natur an Farben zu bieten hat und Farben, ja die gibt es hier in Nordnorwegen! Nun geht es offiziell bergauf, hier steht ein Schild mit 8%-Steigung. Wir sind nun im Gletschergebiet "Sjunkhatten" und schauen rundherum auf wilde schneebedeckte Gipfel! Kaum haben wir den Wunsch nach einem schönen Pausenplatz angedacht, sehen wir rechts am Straßenrand ein schmuckes rotes Holzhaus, Terrasse, Tische im Sonnenschein, alles da!
Wir hatten zu viel Schwung, also fahren wir erst vorbei, aber schnell umgedreht und schon stehen wir mit rauchenden Reifen am Parkplatz. Was für ein Paradies das hier ist! Unter uns der dunkle Kobbvatnet und rundherum kahle Berge mit Schneegipfel, die sich im bewegungslosen Wasser spiegeln.
Wir bestellen Kaffee und Waffeln (mit Marmelade, weil Brunost schmeckt uns immer noch nicht!) und setzen uns an einen Tisch. Wir sind hier fast alleine und das ist gut so! Lange schauen wir in die Gegend von Sørfold, die uns unwirklich schön erscheint!
Als wir zum Zahlen hineingehen, sehen wir etwas Besonderes! Hier hängen uralte Fliegerausrüstung, Gewand und Flugzeugteile an der Wand! Wir erfahren, dass hier am 8.6.1940 eine JU-52 am Gletscher notlanden musste.
Das Wrack war jahrzehntelang unter dem Eis verborgen und wurde im Jahr 1988 wieder entdeckt. Von den Piloten fehlte jede Spur, aber ihre Ausrüstung und das Wrack konnte geborgen werden. Man weiß nicht, ob die Männer überlebt haben...
Heute kommen wir nicht schnell weiter! Schon 10 km später lockt wieder so ein braunes Schild mit einer Sehenswürdigkeit. "STEIGEN" steht darauf und wir gucken mal, was da ist. Nur 100 m links am anderen Ufer des Sagelva liegt eine Landschaft, die auf ihre Art unnatürlich wirkt. Abgeschliffene hohe Felsplatten, dazwischen winzige Tümpel, hellgrünes Gras und verkrüppelte Bäumchen.
Wir klettern darauf herum und sind fasziniert! Unsere Begeisterung wird nur mehr von den steinzeitlichen Felsritzungen getoppt, die wir auf einer Felsplatte entdecken. Zwei Rentiere sind hier eingraviert und trotzen seit 8.000 Jahren Wind und Wetter. Unglaublich toll! Wir beschließen, keines dieser Hinweisschilder mehr auszulassen!
Die nächsten 100 km sind schwer zu beschreiben, denn uns gehen die Superlative aus. Stellt euch vor, ihr kurvt im hellen Sonnenschein gemächlich an einem dunkeltürkisen Fjord vorbei, kein Zeichen von Zivilisation stört den Blick in die Weite.
Und das ganz umrahmt von eisigen Bergkuppen, deren Weiß den perfekten Kontrast zu dem Hellgrün der Birken und dem Dunkelgrün der Nadelbäume herstellt. Zerklüftet ist das Land hier, unzählige Fjorde und kleine Seen, hinter jeder Kurve und jeder Anhöhe neue wunderbare Ausblicke ...
Dann sind wir in Bognes und sehen schon von weitem die Fähre, die auf uns zu warten scheint. Wir drehen am Gas und hüpfen fast im letzten Moment drauf! Der Hafenarbeiter grinst breit und deutet uns, wir sollen aufs Oberdeck fahren. Was? Wirklich?! Fahrzeuge unten, Menschen oben, oder? Er deutet heftiger und wir rumpeln über den Stahlboden hinauf und verdrängen ein paar Passagiere.
Haha, das ist das Geilste! Die Fahrt (145 NOK, 16 €) dauert 25 Minuten und wir sehen die Gebirge der Lofoten vom Meer aus. Vom tiefdunkelblauen Meer aus, das in der Sonne glitzert. Was für ein Anblick!
Und wir sehen, dass es auf der anderen Seite des Tysfjords so sensationell weitergeht! In Skarberget verlassen wir unsere Premiumplätze an Bord und gehen wieder an Land, aber nur, um ein oder zwei Kurven später wieder eine ausgiebige Fotopause zu machen. Himmel, das wird ja immer schöner!
Kaum, dass wir die braven Zweizylinder wieder gestartet haben, wirft Angelika wieder die Anker und würgt dabei gleich ihre Transalp ab. Didi versteht nicht so recht warum, aber sie deutet ihm hektisch, auch den Motor auszuschalten und sie wedelt mit den Händen Richtung Ufer. Wow, das ist toll!
Da stehen zwei Elche ganz nah bei uns und grasen hingebungsvoll. Einer schaut auf und beobachtet uns. Wir fummeln leise (sind Elche eigentlich scheu oder aggressiv?) aber schnell die Fotoapparate heraus und knipsen wild drauf los. Der Elch lässt uns nicht aus den Augen, während sich sein Kumpel den Bauch vollschlägt. Der Anblick ist so friedlich wie fremdartig! Das werden die einzigen Elche sein, die wir auf dieser Reise sehen aber das wissen wir noch nicht...
Nach Ulvika sind es noch 30 km bis ins Quartier und diese Strecke werden wir vielleicht nie wieder vergessen. Es ist noch wilder, dramatischer und spektakulärer als im Gebiet um Sørfold. Die Felswände sind steiler und schwärzer, die winzigen Inseln in den Fjorden winziger und die Farben bekommen eine Dynamik, die uns den Atem verschlägt. Nach wenigen Kurven sind wir um 17:00 im Quartier, am Campingplatz in Ballangen.
Wir nehmen eine Luxushütte mit eigenem Bad und lassen uns erstmal auf der Terrasse nieder, um die Wahnsinns-Eindrücke des heutigen Tages zu verarbeiten. Erst spät gehen wir ins Campingrestaurant, was sich dann aber als Enttäuschung herausstellt. Als das heftige Gewitter verklungen ist und der Regenbogen seine Leuchtkraft entfaltet hat, machen wir im Lärm des Wasserfalls noch einen Abendspaziergang. Heute gehen wir sehr spät schlafen, es ist einfach zu schön hier, um die Zeit mit Schlaf zu vergeuden...
Tageskilometer: 245 km
12. Tag: Ballangen - Setermoen - Bardufoss - Kjerkevik
Wir haben noch den wunderbaren gestrigen Sommertag vor Augen, als wir aus der Hütte gucken... So ein Mist! Es ist düster und es regnet bei 14°C. Auf den Sommer ist hier wirklich kein Verlass! Ohne Verzögerung räumen wir die Hütte auf, wischen - nippend am mitgebrachten Kakao, den Angelika angerührt hat - nachlässig über den Boden und sind um 10:00 startklar. Wir nehmen die E6 und fahren wunderbare 30 km den Ofotfjord entlang.
Die Berge sind hier niedriger als im Süden, aber ebenso kahl, abgerundet und oben liegt Schnee - ein Zeichen fürs rauhere Klima, die gesunkene Baumgrenze! Bei Kilometer 20 überqueren wir das Gewässer über eine sensationell hübsche weiße Hängebrücke und wir fahren gaaanz langsam, um die Aussicht lange zu genießen. Uns fallen die zahlreichen Schilder "NARVIK 1940" auf, die hier alle paar Kilometer auf ein Mahnmal hinweisen, immer mit einer Kurzschilderung der furchtbaren Ereignisse.
Es nieselt beständig, als wir in Ankenes ankommen. Der kleine Vorort von Narvik besteht eigentlich nur aus Supermärkten für alle Arten von Waren und den Vorboten eines großen Industriehafens. Die Straße verläuft an der Küste und es gibt viel zu sehen. Vielleicht wäre es hier hübscher, wenn die Sonne schiene? Nein, arktische Städte finden wir bisher nicht schön, sie sind halt zweckmäßig.
Wir fahren über die lange Brücke auf die andere Seite des Ufers, das fast im Nebel verschwindet. Gerade noch rechtzeitig entdecken wir Circle K und biegen zur Tankstelle ein für das übliche Frühstück: Hotdogs (mit Käse gefüllt und Speck umwickelt, in Ketchup ertränkt) und Gratiskakao und -kaffee, soviel wir trinken können.
Wir füllen noch einen Gratisbecher Kakao an und stellen ihn ins Topcase, so als Proviant. Nur 7 km später fahren wir durch Narvik. Als Angelika noch ein Schulkind war, bedeutete diese Stadt für sie das Ende der zivilisierten Welt. Im Lehrbuch "Geographie und Wirtschaftskunde" wurde diese Stadt so dargestellt. Wir wissen nichts über Narvik, außer die Stichworte "Rohstoffe, Eisenerz". Aber es regnet und es ist finster und wir haben keine Lust auf eine Besichtigung. Besonders hübsch schaut es jedenfalls nicht aus.
Spannender finden wir da den Bau einer neuen Hängebrücke über den Øyfjord, gleich nach dem Ortsende. Wir schauen uns das ein bissl näher an, denn sowas haben wir noch nie gesehen. Außerdem wäre es fein, wenn die Brücke schon fertig wäre, denn dann müssten wir jetzt nicht 20 km lang bei diesem miesen Wetter den Fjord umrunden, denn die E6 geht da drüben weiter!
Noch 30 km bis Bjerkvik und die Gegend wird wieder alpiner, sobald wir den Herjangsfjord verlassen haben. In Bjerkvik heißt es aufpassen, auf der E6 zu bleiben, denn hier beginnt auch die E10 in den Westen Norwegens. Und augenblicklich nach dieser kleinen Siedlung steigt die Straße stetig an und es wird wieder einsam.
Einsamkeit ist in Norwegen eine andere Kategorie: es bedeutet nicht "ruhige Gegend" sondern die völlige Abwesenheit aller Zeichen von Zivilisation, so wie hier im Fylke Troms. Die nächsten 60 km sind Winter. Wir queren das Storfjellet und das Tromsfjellet und sehen wieder die schneebedeckten Berge neben uns, zugefrorene kleine Seen an windgebeutelten verkrüppelten Moosbirken und die Straße, die geradeaus ins nebelige Nichts führt.
Zumindest sehen wir das, was der Nebel und der starke Regen zulassen. Es ist mit nassen 9°C ziemlich kalt. Wow, ist das hier eine verlassene Gegend! Wir denken an Svenja Svendura, die hier - wir dürfen das vielleicht sagen - einen winzigen mentalen Hänger hatte und bei der Statoil-Tankstelle in Setermoen "die Mutter aller Pausen" einlegte, um wieder zu Kräften zu kommen. Wie hart, wie zäh muss jemand sein, um solche Reisen ganz alleine zu bewältigen? Welche Selbstdisziplin ist notwendig, um hier nicht zu verzweifeln, wenn man ganz alleine seine Spuren zieht?
Ah, da ist endlich, endlich Setermoen! Was früher Statoil, ist jetzt CircleK und da vorne links ist sie. Wir werfen die Anker und flüchten vor dem Regen unter das Dach der Tankstelle. Jetzt müssen wir uns erst mal aufwärmen, erholen und ordnen. Und Hotdogs essen, Gratiskakao trinken und tanken.
Wir kaufen auch noch Tiefkühl-Pizza fürs Abendessen und ein paar Goodies extra. Wir bleiben hier ziemlich lange und wir spritzen mit dem Schlauch der Waschanlage sogar unsere Transalps ab, denn es unglaublich, wie staub-schlammig die mittlerweile sind.
Da es nur mehr 8°C hat, packt Angelika erstmals ihre Heizhandschuhe aus. Das wird gut tun, denn sind die Hände warm, friert auch der Rest nicht!
Als wir weiterfahren freuen wir uns, dass es fast zu regnen aufgehört hat! Nun geht es in geschwungenen Kurven den Barduelva entlang, der breit und ruhig rechts neben uns dahinfließt. Er ist mit drei Kraftwerken die größte Quelle der Stromerzeugung hier im Fylke Troms und trägt dazu bei, dass Norwegen 99,3% seines gesamten Stroms mit Wasserkraft erzeugt! Bei den Ölscheichs aus dem Norden kommen nur 0,4% des Stroms aus fossilen Brennstoffen ... das finden wir interessant.
Nur 28 km nach Setermoen sind wir in Bardufoss. Wir sehen den großen Zivil- und Militärflughafen rechts von uns. Zuhause werden wir recherchieren, dass quasi alle Berufstätigen dieser Gegend dort arbeiten. Alle paar hundert Meter steht hier ein Schild "General Fleischers vei - Battle of Narvik 1940", das auf ein Kriegsdenkmal hinweist. Es regnet nicht mehr, dafür ist es windig und kalt. Noch 12 km bis Olsborg!
Hier wird es etwas tricky, denn unser nächstes Ziel Kjerkevik ist auf Grund seiner Winzigkeit nicht in unseren Karten verzeichnet und Navi haben wir keines. Unsere Navi-App kennt den Ort ebenfalls nicht. Wir haben aber eine ungefähre Ahnung, wo wir hinmüssen. Also los!
Höchst motiviert biegen wir in Olsborg vor der Circle K - Tankstelle links ab und nehmen den Rv855. Dass die Straße immer schlechter und letztendlich zur Schotterpiste wird, das bremst uns nicht und wir heizen ambitioniert über Feldwege und durch dichte Wälder niedriger Bäume. Bis, ja bis die Straße mitten im Nichts endet.
Wir bremsen hektisch und kommen in einer Staubwolke auf einem völlig abgeschiedenen Bauernhof im Wald zu stehen. Bitte wo sind wir da? Ist das unser Quartier? Vor uns stehen wollige Lamas und starren uns entsetzt an, zwischen unseren Transalps schnüffeln neugierige Hängebauchschweine, nur den kleinen Ponys links sind wir egal.
Durch den Lärm aufgeschreckt, tritt die Bäuerin aus dem kleinen Holzhaus und wir schauen uns neugierig an. Ein dralle Person mittleren Alters, die akkuraten Flechtzöpfe mit einem Kopftüchlein zurückgehalten, runde und rosige Wangen und unter dem bodenlangen Kittel ist sie barfuß. Wir sind fast sicher: wir sind bei dem Amish People gelandet!
Wir fragen nach dem Weg, aber sie lächelt nur lieb und ruft nach ihrem Mann. Nun, er ist das optische Pendant zu ihr und muss über unsere Hilflosigkeit lachen. Aber der Mann mit Strohhut und ohne Schuhe ist super freundlich und erklärt uns in gebrochenem Englisch den Weg. Wir verstehen außer Bahnhof nur mehrfach das Wort "Church" und "Kirke", was das gleiche bedeutet.
Wir wollen uns keine Blöße geben und tun so, als wären wir jetzt orientiert. Wir wuchten mühsam unsere Gefährte herum, vorsichtig bedacht, kein Schweinchen oder kein Huhn zu killen, denn jetzt pickt auch noch eine Hühnerschar rund um unsere Transalps nach Futter. Also los, den ganzen Weg zurück. Leise in unsere Helme fluchend erreichen wir über Stock und Stein wieder die CircleK - Tankstelle in Olsborg. Angelika versucht noch mal erfolglos die Navi-App, aber nichts geht.
Also tuckern wir über die kleine Brücke und nehmen auf der anderen Seite des Flusses Målselva den Rv854. Eine andere Möglichkeit gibt es hier sowieso nicht. Und tatsächlich! Hier kommen wir an einer alten "Kirke" vorbei und wir schöpfen Hoffnung! Die Straße ist schlecht aber wir brettern ohne Rücksicht auf Verluste 5 km dahin. Ojeh, eine Abzweigung.
Rechts beginnt der Fv184 und nur so aus Gefühl biegen wir hier ab. Nach ca 20 km wilder Fahrt über die üble Piste (aber am Fjord entlang, was gut ist, denn das Quartier liegt an einem Fjord!) schimpft Didi lautstark, wenn jetzt nicht gleich Kjerkevik kommt, dann...
Welch ein Glück! Nach nur 20 m rechts ist das Ortschild "Kjerkevik", bloß Ort ist keiner da. Wir sind im Nirgendwo! Links neben dem Weg am Ufer ein paar verlassene Dauercamper-Wohnwägen und rechts ein größeres Haus. Vorsichtig nähern wir uns und tatsächlich klebt das Schild mit dem Namen unseres Quartiers an der Wand! Wir sind da!
Es ist 16:00 und wir sind eine Stunde zu früh, aber nach kurzem Email-Verkehr braust um 17:00 der Vermieter, der in Tromsø arbeitet, herbei. Uns ist mittlerweile wirklich kalt, Kakao und Schokolade sind alle und wir wollen endlich da rein!
Als er uns aufsperrt, sind wir sprachlos. Es eröffnet sich ein zweistöckiges Apartment, mindestens 120 m² groß, modernst und geschmackvoll eingerichtet. Alleine diese High-Tech-Küche! Was für eine Bleibe! Wir zahlen und der Vermieter fährt wieder in sein Büro.
Nachdem wir uns zurechtgefunden und geduscht haben und die Waschmaschine läuft, schiebt Angelika die Pizza ins Rohr. Während des Abendessens gucken wir etwas TV und lesen ein dickes Magazin über Norwegen.
Als dann gegen 23:00 die Sonne herauskommt, machen wir einen Spaziergang zum Strand des Nordfjord, der nur 50m entfernt ist. Das eiskalte Wasser schlägt gegen die Felsen, auf denen wir stehen und diese Ruhe ist einfach unglaublich. Außer uns ist hier niemand, nicht so weit das Auge reicht!
Wir sammeln dann noch ein paar blitzblaue Muscheln für unsere "Reise-Ecke" zuhause und um 1:00 zwingen wir uns, schlafen zu gehen. Das letzte, was wir durchs Fenster sehen, sind schneebedeckte Berge im Sonnenschein...
Tageskilometer: 216 km
13. Tag: Kjerkevika - Tromsø
Heute können wir ausschlafen, wir haben nur ca. 90 km vor uns. Das ist prächtig, weil dieses Quartier wollen wir eigentlich gar nicht mehr verlassen. Leider haben wir gestern kein Frühstück gekauft, an das haben wir nicht gedacht, aber Angelika rührt zwei Kaffee an und die genießen wir -gemeinsam mit ein paar im Tankrucksack gefundenen Keksen- am Balkon, ebenso wie den fantastischen Panoramablick über den Nordfjord.
Die Sonne scheint vom blitzblauen Himmel und es hat angenehme 17°C, als wir um 12:00 losfahren. Der Wind bläst uns kalt um die Ohren, aber das macht nix! Wir fahren auf dem Fv184 weiter, auf dem wir gestern gekommen sind. Über eine pittoresk-einsame Gegend umrunden wir den Nord- und Malangenfjord und binden uns in den Rv858 ein.
Nach 20 km sind wir in Meistervik und da gehts rechts scharf weg. Die Straße steigt sofort steil an und wir ahnen, dass wir wieder über ein Fjell fahren werden. Es ist aber dann eine großartige Hochebene Richtung Malangseidet!
Hier schaut es aus wie auf einem sumpfigen Hochmoor, die Vegetation ist knapp. Nur Flechten, Moose und vereinzelt kleine Moorbirken trotzen den Klimaverhältnissen. Vor uns tauchen die spitzen Gipfel der 1.800 m hohen Lyngsalpen auf, die den Balsfjord säumen.
Wow, dieses Norwegen ist sogar in den unbekannteren Ecken wunderschön! Wir cruisen langsam dahin und finden es toll, so völlig ohne Stress hier spazieren zu fahren! 30 km nach der Abfahrt zuhause sind wir am Ufer in Malangseidet.
Wir haben das nicht erwartet, aber das ist eine Traumstrecke! Am Straßenrand des schmalen Rv858 hellgrüne Birken, rechts das dunkelblaue Wasser des Fjords und das ganze umrahmt von dunklen, baumlosen Bergen mit vereinzelt Schneefeldern. Und immer wieder kleine rote Häuser mit wunderschön gepflegten - fast englischen - Rasen, überbordender bunter Blumenschmuck in allen Ecken!
Wie zur Dekoration stehen im Sonnenschein glänzende Ponys auf den Wiesen. Doch der tiefblaue Himmel und die strahlende Sonne können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es hier nur 9°C hat! Wir merken dies bei jeder kleinen Pause, zu der uns diese paradiesische Gegend verleitet!
Wir beobachten einen stolzen Gartenbesitzer, der mit einem Mäh-Traktor seinen Rasen manikürt, in sommerlich kurzen Hosen und nacktem Oberkörper. Die sind doch verrückt, die Norweger! Wir haben zwar Thermogewand an, aber dafür ist uns auch nicht kalt, obwohl wir bereits auf dem Breitengrad von Nord-Alaska unterwegs sind! Für uns ein faszinierender Gedanke, ein Abenteuer!
Hier fällt uns erstmals die große Anzahl an Schneemobilen auf, die hier achtlos an Häusern lehnen oder in Schuppen stehen, so wie bei uns die aufgebohrten Mopeds im ländlichen Bereich! Bunt und aggressiv schauen sie aus und wir lesen, dass es in Nordnorwegen mehr Schneemobile als Menschen geben soll, die Dinger sind hier im langen Winter das Hauptfortbewegungsmittel.
Wir müssen an die jugendlichen Mopedisten bei uns zuhause denken, hier ist die Begeisterung für wilde Mobilität wohl nicht anders...
Bei Vikran tauchen wir überraschend in einen langen Tunnel, der unter dem Fjord auf die andere Seite führt. Nun, wir haben uns bereits daran gewohnt, unter dem Meer zu fahren. :-)
Die Fahrt verläuft ereignislos aber weil uns langsam doch kalt wird, halten wir in Kvaløyletta und hoffen auf ein kleines Café. Aber heute ist Donnerstag und da ist alles geschlossen. Verdammt! Wir hätten eine kleine Pause zum Aufwärmen nötig. Und tanken sollten wir auch wieder einmal ... naja macht nichts, also erstmals ins Quartier!
Wir sehen schon die spektakuläre Sandnesssundbrücke, die uns von der Insel Kvaløya ins Zentrum von Tromsø bringt. Oh, die ist aber hoch! In 41 m Höhe überqueren wir den 1,2 km breiten Sandnesssund und schon befinden wir uns im berühmten Tromsøer Untergrundtunnelsystem. Au wei, jetzt wäre ein Navi nicht blöd.
Aber auf gut Glück finden wir über zahlreiche unterirdische Kreisverkehre die richtige Ausfahrt und der Tunnel spuckt uns genau vor dem "Polaria" aus, nur wenige Minuten vom Quartier entfernt. Puuuhh, das ist gut gegangen, jetzt erstmal Pause! Wir beschließen, zuerst ins Quartier zu fahren, dann Abendessen und dann ins Polaria.
Während wir uns orientieren, plaudern wir mit netten Österreichern, die uns begeistert von ihrem Wohnmobilurlaub in Tromsø erzählen! Auch sie empfehlen einen Besuch dieser Ausstellung.
Unsere Navi-App hat einen guten Tag und nur 10 Minuten später stehen wir vor dem Quartier, es ist 14:15, wobei wir Straßen hochfahren, deren Steilheit uns staunen lässt. Wir haben uns diese Stadt flacher vorgestellt! Wir checken unser Zimmer, das sich als herbe Enttäuschung, eigentlich als eine Katastrophe herausstellt - die luxuriöse Übernachtung gestern verschlimmert noch den Eindruck.
Wir versuchen aber, uns nicht ´runterziehen zu lassen und nach einer wärmenden Dusche wandern wir zu Fuß den Berg hinunter in die Stadt. Wow, da drüben ist die Eismeerkathedrale! Wir machen viele Fotos und freuen uns auf das Mitternachtskonzert in einigen Tagen !
Wir suchen erstmal eine Apotheke. Wir haben ein Problem mit der trockenen Luft in Norwegen und unsere Hände haben mittlerweile die Qualität von 100er-Schleifpapier! Es wird schon langsam schwierig, die feine Merinowolle unserer Thermowäsche anzufassen.
Wir erstehen also eine fantastische Handcreme, die wir ab jetzt auch ausgiebig nutzen. Und dann eilen wir noch in den Supermarkt "REMA1000" und erstehen ein paar Kleinigkeiten. So, jetzt aber Hunger!
Wir kommen zum herzigen Hauptplatz "Stor Torget", den wir schon auf so vielen Fotos gesehen haben! Da steht die Statue, die an verschollene Fischer und Seefahrer erinnert, und da ist auch der immerwährende Blumenmarkt! Und wir sehen Segelboote und auf der anderen Seite des Fjords die Eismeerkathedrale. Das ist ein paradiesischer Fleck!
Dennoch möchten wir uns jetzt beeilen, das "Polaria" sperrt um 19:00 zu. Wir sehen in einer Ecke des Stor Torget "Peppes Pizza" und das passt gut. Was dann weniger passt, ist, dass wir 1 Stunde auf den Burger mit Pommes warten und der dann auch nicht besonders gut ist. Wir machen beim Zahlen dann wirklich Dampf und drücken 470 NOK (50 €) für 2 Portionen + 2 kleine Bier ab. Jetzt aber schnell!
Wir hasten die kurze Strecke Richtung Hafen und schon sehen wir die "aufgeschobenen Eisplatten" des "Polaria". Schnell hinein und die 130 NOK/pP (14 €) zahlen und schon sitzen wir im Kino und sehen einen fantastisch-berührenden Film über Svalbard, das wir auch Spitzbergen nennen. Ob sich hier ein neues Reiseziel eröffnet?
Wir sind begeistert von den fürchterlich aussehenden Seeteufeln mit ihren spitzen Zähnen im Großaquarium und von den verspielten Robben, die über unseren Köpfen schwimmen! Unglaublich toll finden wir das "Touch it" - Aquarium! Da kann man Einsiedlerkrebse belästigen oder blassrosa Seeanemonen antippen.
Wir sind nette Menschen und lassen die Krebse in Ruhe aber es ist einfach zu toll, die rosa Ärmchen (?) dieser Tiere zu berühren. Die versuchen dann nämlich, den Finger einzusaugen. Haha, wie geil! Wir mögen das "Polaria"!
Doch dann werden wir zum Ausgang gebeten, außer uns sind schon alle weg. Draußen in der windigen Kälte werfen wir noch einen Blick auf das historische Robbenfängerschiff Polstjerna von 1949, das vor dem Aktiv-Museum in einem großen Glasgebäude steht. Leider hat es schon geschlossen, aber wir machen trotzdem ein paar Fotos.
Der Tag geht zu Ende und wir wissen nun, Tromsø ist eine eigene Reise wert! Wir hörten auch vom aufregenden Nachtleben vom "Tor zur Arktis" und deshalb wollen wir noch nicht heim.
So verbringen wir den Abend im "Kaia", einem offensichtlich trendigen Restaurant mit Cocktailbar. Warum gerade dort? Es liegt genau im Hafen neben den historischen Hafengebäude und mit fantastischem Blick auf die "Eismeerkathedrale" gegenüber. Wir bestellen Kakao, Cider, Cranberry Juice, und Apfelkuchen mit Eis und Mousse au Chocolat (alles zusammen um 441 NOK, 47 €) und feiern unser Hiersein, während es draußen immer kälter, jedoch nicht mehr dunkler wird...
Tageskilometer: 90 km
14. Tag: Tromsø - Burfjord (Midsommar)
Wir verlassen Tromsø schon um 9:00 bei sonnigen 14°C. Anders als gestern tut uns der Abschied vom Quartier nicht leid und wir freuen uns über die Abreise. Über die Tromsøbrua überqueren wir in luftiger Höhe von 36 m den Tromsøysund, die Ishavskatedralen immer vor uns. Wir fahren ganz langsam, um dieses Bauwerk genauer zu sehen, in dem wir in einigen Tagen ein Mitternachtskonzert haben werden.
Auf der E8 umrunden wir den Sund, den wir gestern gegenüber entlang fuhren und wir genießen die 25 km bis Fagernes. Wir sehen wieder Birkenwälder, rote Häuschen und rechts neben uns tiefdunkelblau das Wasser. Die Berge rechts am Horizont sind alle schneebedeckt und funkeln in der Sonne.
In Fagernes wechseln wir links auf den Rv91, der uns viele Kilometer durch einsames Gebiet führt. Niedrige Birkenwälder wechseln sich ab mit sumpfigen Hochmoorflächen und nur ab und zu ein kleines landwirtschaftliches Gebäude. Wir lieben das Motorradfahren bei solchen Bedingungen, es ist sonnig, blitzblauer Himmel und an den scharfen Wind haben wir uns längst gewöhnt! Das Tal wird eingerahmt von baumlos-kahlen Bergen, die mit ihren rd. 1.400 m Höhe auch im Juni noch weitläufige Schneefelder aufweisen.
Nach insgesamt 50 km stehen wir am Fährhafen in Breivikeidet. Dass der niederländische Wohnmobilist, der uns vor kurzem brutal geschnitten und überholt hat (Warum eigentlich? Hier gilt 60 km/h!) nun in der Warteschlange hinter uns steht, entlockt uns natürlich Schadenfreude. War das notwendig?!
Es dauert nur kurz, da können wir auffahren. Ganz ungewöhnlich überfüllt ist dieses Boot! Wir teilen uns den Platz mit zwei norwegischen Reisebussen und zahlreichen Wohnmobilen.
Viel zu spät checken wir, dass diesmal die Tickets im Café am Oberdeck zu zahlen sind (168 NOK, 18 €). Die 20 Minuten Überfahrt über den Sørfjord werden uns daher für ein Frühstück zu kurz, also kaufen wir nur schnell zwei Käseweckerl á 55 NOK (7 €) und schon müssen wir von Bord.
Erstaunlich! Hier in Svensby ist das Wetter ganz anders als drüben, nämlich schlechter! Wir halten gleich am Fähranleger und frühstücken erstmal Weckerl und Heißgetränk. Wir entscheiden, das Regengewand anzuziehen, bevor es vielleicht zu spät ist.
Dann starten wir, es geht bei der T-Kreuzung nach rechts, immer noch auf dem Rv91. Die nächsten 20 km bis Lyngseidet finden wir fantastisch! Es geht durch das Kjosen-Tal langsam dahin, die Straße ist schmal und auch das Tal wird immer enger und enger und als wir schon glauben, durch einen Tunnel fahren zu müssen, öffnet sich schlagartig die Landschaft uns wir stehen im Fährhafen von Lyngseidet.
Dieses Dorf, das an einer Landenge (Isthmus = Eidet) liegt, ist mit seinen roten Häusern, die sich am Ufer drängen, wunderhübsch anzusehen! Es kommt uns mit seinen 815 Einwohnern ziemlich groß vor und an der Anlegestelle hängt sogar ein Schild mit den Abfahrtszeiten.
Die nächste Fähre geht um 11:40, also in 20 Minuten. Wir genießen diese Pause mit Schokolade, Heißgetränk und Fotos und außerdem ziehen wir das Regengewand aus, denn es ist mit 18°C plötzlich ziemlich warm geworden.
Die 13 km lange Überfahrt über den Storfjord und den Kåfjord nach Olderdalen kostet ungewöhnlich teure 200 NOK (22 €), dauert aber auch 40 Minuten. Wir nutzen die Zeit für Hotdogs und den ersten Kaffee des Tages.
Wir sehen aus den Fenstern des Cafés, dass sich die Landschaft radikal verändert! Hatten wir drüben noch Bäume und manchmal sogar Wiesen, sind die Berge des Nordnesfjellet kahl und außer Flechten und Moose und vielleicht ein paar Moosbirken wächst hier nichts mehr.
Es ist einer jener Anblicke, wo wir uns sehr weit weg von zuhause fühlen und uns das Land besonders fremdartig vorkommt. Großartig! Obwohl wir die Fahrt kaum erwarten können, nutzen wir noch die Möglichkeit der Erfrischung beim kleinen Kiosk am Anleger. Wir beobachten, wie Touristen im Gastgarten dem ebenfalls Pause machenden Postboten ganze Pakete von Ansichtskarten überreichen, die er dann achtlos in seinen Wagen wirft. Praktisch!
Aber dann gehts los. Wir halten uns links auf der E6 und die kommenden Kilometer sind vielleicht eine der schönsten der ganzen Reise! In gemächlichen Kurven geht es den imposanten Lyngsfjord entlang. Und als wäre dieser Ausblick nicht schon großartig genug, reiht sich am gegenüberliegenden Ufer ein schneebedeckter, felsiger Gipfel an den nächsten!
Das Lyngsfjellan ist ein 90 km langer Gebirgszug, dessen höchste Gipfel die 1.800 m überschreiten. Über uns der blaueste Himmel, den man sich vorstellen kann! Wir kommen auch an der winzigen Insel Uloya vorbei und machen eine kurze Pause. Wir müssen über diese Insel etwas lesen, denn sie scheint nur aus einem hohen dunklen Berg zu bestehen.
Wir sehen eine Fähre, die den Rotsundet hinüber fährt und erfahren, dass dieser Berg, der die Insel ausmacht knapp 1.200 m hoch und beliebt bei Ski-Tourengehern ist, und die Einwohnerzahl die 100 nicht überschreitet. Das ist selbst für 8 x 15 km Fläche nicht viel! Die Fähre fährt 3x täglich hin und her. Nachdenklich, wie das Leben da drüben wohl so läuft, cruisen wir weiter durch die wunderhübsche Szenerie.
Bei Langslett wird die Freude jäh unterbrochen! Eine böse Baustelle mit ziemlich tiefem Schotter hält uns auf. Da stehen schon ein paar Autos und wir grübeln, wo die beste Spur wäre. Aber da schaltet es auch schon auf "Grün" und die Autos zuckeln los. Meine Güte, die Transalps finden überhaupt keinen Halt! Wir sinken ziemlich tief ein aber auch da drunter befindet sich offensichtlich kein fester Boden. So schwimmen wir einige Zeit dahin. Gas geben könnte helfen, aber dazu müsste vor uns Platz sein. Nur keine Blöße geben! Mühsam und anstrengend, das Ganze!
Nach einigen Kilometern die Auflösung: hier wird ein Tunnel gebaut! Ok, aber den würden wir nicht fahren wollen, da versäumt man doch die ganzen fantastischen Ausblicke! Wir genießen die gemächliche Fahrt bis Storslett aber nun bekommen wir Hunger. Storslett ist groß genug für eine Tankstelle, denken wir, und tatsächlich finden wir nach der hübschen blauen Brücke gleich links eine imposante CircleK - Tankstelle.
Wir füttern zuerst die Transalps mit "Blyfri 95" und dann gönnen wir uns Hotdogs und Gratiskakao im Jahresbecher. Wir haben es nicht eilig und kommen ins Gespräch mit einem richtig coolen norwegischen Rentnerpaar, das mit seinem Wohnmobil soeben vom Nordkapp kommt! Wir tauschen Reiseerfahrungen aus und wundern uns gemeinsam über diese Typen, die mit uralten Kilometerleichen ein Rennen zum Nordkapp veranstalten. Das muss wohl eine Party-Rally sein! Uns sind diese Leute, die fehlende PS durch Lärm ersetzen schon einige Tage ungut aufgefallen. Später werden wir recherchieren, dass es sich um den "Baltic Sea Circle 2017" handelt...
Für uns geht es langsamer weiter und wir cruisen die fantastisch einsame Fjordlandschaft des Straumfjord entlang und wir merken, dass die Straße langsam ansteigt.
Und schlagartig befinden wir uns nach etwa 30 km auf einem Fjell, das schöner nicht sein könnte! Die Berge links und rechts voller Schnee, neben uns kleine gefrorene Bäche und die weißen Wolken auf tiefblauem Himmel verstärken das prächtige Farbenspiel.
Wir verlangsamen die Fahrt, um nichts zu verpassen. Das war auch gut so, denn plötzlich öffnet sich links der Blick und wir können den Ausblick nicht fassen! Wir sehen tief unter uns den verwinkelten Kvaenangen-Fjord mit seinen winzigen und heute unbewohnten Inseln und kilometerweit dahinter hohe Gebirgszüge des Øksfjordjøkelen-Gletschers! Wir müssen einen Platz für eine Pause finden! Sofort!
Was für eine Freude, als wir links einen vertrauten Aussichtsparkplatz sehen! Wir werfen die Anker und fahren bis zur Kante. Vertraut? Ja, genau hier stand vor 4 Jahren "Greeny" mit Svenja und Pieps und unter anderem dieses Foto hat uns für diese Reise inspiriert!
Es hat sonnige 10°C und wir machen richtig lang Pause. Wir können uns kaum sattsehen! Erst als der scharfe Wind kälter wird, cruisen wir weiter - bedacht darauf, schnell alle Reisebusse zu überholen, die sich jetzt vom Gildetun-Hotel aufmachen und losfahren. Und da sehen wir rechts das Schild "Kvaenangsfjellet - 412 m", jetzt wissen wir auch den Namen dieser Gegend!
Als wir die fantastische Fjordlandschaft weiterfahren, bemerken wir, dass wir noch Abendessen kaufen müssen! Hoffentlich finden wir noch eine Möglichkeit, denn wir sind bald im Quartier! Aber Glück! Nur 15 km später sehen wir - kurz vor Sørstraumen - rechts einen "Matkroken Supermarket. Es ist eines jener Geschäfte, die auf Grund ihrer exponierten Lage im Nirgendwo alle Bedürfnisse der Leute hier abdecken: Lebensmittel, Camping- und Outdoor-Bedarf, ein paar Spielautomaten, Lotto, warme Imbisse und kalte Getränke sowie ein kleines Café und sogar warme Kleidung kann man hier erstehen.
Die beiden Mädchen sind supernett, als wir 1 Packerl Ertesuppe, 2 Fertiggerichte "Biffsnadder", 2 Dosen Bier, Orangensaft und 2 Schokoladenjoghurt kaufen (351 NOK, 38€). Das sollte für abends reichen.
Als wir unseren Campingplatz nicht finden können , hat Angelika eine sagenhaft gute Idee: nämlich "Svenjas Reiseseite" auf dem Smartphone aufzurufen, denn die Endurowanderin hat 2013 den Weg genau beschrieben. Letztendlich sind es noch 6 km auf der E6, bis wir um 17:00 links einbiegen und den schmalen Schotterweg Richtung zum Ufer des Altafjords hinunterfahren.
Nach 500m durch ein Birkenwäldchen sind wir da. Wir haben hier ein kleines Zimmer gebucht und wir sind erschrocken, als der nette Norweger feststellt, dass es sich um eine Fehlbuchung handelt! Diese Zimmer gibt es noch gar nicht - sein Fehler - sagt er.
Unsere Freude könnte aber nicht größer sein, als er uns eine Hütte anbietet - um ganz schmales Geld als Entschuldigung! Hütten sind sowieso das Allerbeste! Wir zahlen und wuchten die Transalps den kleinen Weg hinauf zur Hütte und parken im weichen Gras daneben. Als wir aufsperren, sind wir sprachlos! So ein schönes Quartier haben wir auf dieser Reise noch nicht gesehen! Die Hütte ist ein Oktogon aus duftendem hellen Holz, die Fenster zeigen direkt auf den Fjord, moderne Küche, schönes Bad und die Sonne scheint herein. Wow!
Als zwei Briten, die gerade von Nordkapp kommen, das sie wetterbedingt nicht erreicht haben, die Nachbarhütte beziehen, fühlen wir uns schon wie zuhause. Bevor wir uns einrichten, kocht Angelika zwei Teller wärmende Suppe, die wir auf der Terrasse mit Blick auf den Fjord und die schneebedeckten Felsen gegenüber verjausnen. Oh, das ist ja fantastisch hier!
Wir verbringen einen unglaublich ruhigen Abend auf der Terrasse (bis es zu kalt wird) und machen auch eine Platzrunde hinunter zum Ufer. Den hübschen Aufenthaltsraum von 2013 gibt es nicht mehr, dafür gibt es jetzt eine große Gemeinschaftshütte in Form eines Zeltes.
Irgendwann essen wir das "Biffsnadder" und es schmeckt erstaunlich gut! Wir beobachten um Mitternacht noch einen einsamen Fischer, der im Sonnenschein sein Glück versucht. Und wir sehen eine französische Zeltcamper-Familie, die um 1:00 ein Lagerfeuer macht und zu grillen beginnt. Heute ist Midsommar, der längste Tag des norwegischen Sommers!
Bevor wir die Schlafmasken aufsetzen, sehen wir durch unsere Fenster noch die schneebedeckten Gletscherspitzen im Sonnenschein glänzen...
Tageskilometer: 200 km
15. Tag: Burfjord - Hammerfest
Wir wachen um 8:00 auf, weil uns die Sonne ins Gesicht scheint. Obwohl wir heute einiges vorhaben, trödeln wir gemütlich herum. Wir wollen diese Hütte einfach nicht verlassen! Hier ist es so schön!
Als wir auf der Terrasse eine Tasse Kaffee trinken, steigt der Franzose zu uns herauf und -obwohl wir kein Wort verstehen- ersucht er uns, von der Terrasse ein Foto seines Zeltplatzes machen zu dürfen. Während seiner Filmerei entspinnt sich eine lustige Plauderei, er französisch, wir englisch und wir beide mit Händen und Füßen. Trotzdem verstehen wir einander ohne Probleme, "Ahhh" und "Ohhh" ist wohl international. Was für ein netter Mensch! Um 10:00 sind wir reisefertig und tuckern los. Die Sonne scheint vom tiefblauen Himmel, es hat warme 18°C. 1A-Motorradwetter!
Wir überlegen, die 20 km zum Jøkelfjord-Gletscher zu fahren. Es soll toll sein dort, der einzige Gletscher Europas, der direkt ins Meer kalbt. Aber wir entscheiden uns für die Weiterfahrt, denn wir haben heute noch einiges vor. Der Gletscher kommt, so wie der Dalsnibba, auf die Liste fürs nächste Mal! So cruisen wir gemächlich den Langfjord entlang. Die Gegend ist sehr einsam aber - für norwegische Verhältnisse - unspektakulär. Auf unserer Karte ist bei Isnestoften ein Aussichtspunkt markiert, dort wollen wir hin!
Nach 40 km steigt die Straße langsam an und wird immer schmaler. Die E6 hat hier nur mehr die Qualität eines schottischen "Single-Tracks" und dann sind wir auf der Berghöhe, unter der der Langfjord in den Altafjord fließt. Wir dachten an einen einsamen Ort, jedoch spielt es sich hier ziemlich ab. Die indigenen Sami haben hier zahlreiche Verkaufsstände aufgebaut, in denen sie ihre handgearbeiteten Souvenirs an Mann und Frau bringen.
Wir sehen Rentier-und Elchgeweihe, Schnitzereien und Rentierfelle in allen Farben und Größen. Und handgewirkte Kleidung. Viele PKWs stehen hier Schlange, um ein Erinnerungsstück zu erwerben... uns ist das zu touristisch und wir machen nur ein Foto und fahren weiter. Doch Achtung! Kaum drehen wir am Gashahn, stolpert und hopst eine ganze Rentierherde über die Straße! Wow, unsere ersten Rens, so ganz aus der Nähe! Scheu sind sie nicht, aber sie sind klug, die Straße schnell zu überqueren! Wir fummeln hektisch die Kameras aus den Tankrucksack und knipsen, was das Zeug hält!
Jetzt aber los, wir verbummeln heute viel Zeit! In flotter Fahrt geht es den Altafjord entlang, der tief unter uns in der Sonne glitzert! Ok, eine Fotopause noch! Und wieder sehen wir Rentierherden am Straßenrand grasen.
Wir wissen, dass alle Rentiere den Sami gehören, die sich mit der Zucht ihre Kultur und Lebensweise zu erhalten versuchen. Dieser Gedanke bewegt uns! Es ist Mittagszeit, als wir 35 km später den kleinen Kafjord umrunden (das private Tirpitz-Museum lassen wir aus) und links den großen Parkplatz in Hjemmeluft beim Alta Museum entdecken. Hier ist das große Besucherzentrum der "Felsritzungen von Alta", hier sind wir richtig, nichts wie hin! Wir stellen die Transalps in den Schatten und binden die Helme dran. Es ist schwülwarm, wir brauchen Marscherleichterung.
Das (Freilicht-)Museum hat tolle Infrastruktur und so sperren wir unsere Tankrucksäcke in die Spinde, bevor wir uns Tickets (110 NOK/pP, 12 €) und Audioguides (25 NOK/pP, 3 €) checken. Wir lieben Audioguides! Diese hier sind besonders fein, eine romantisch-sonore Männerstimme erzählt von der steinzeitlichen Geschichte der Gegend, mit fremdartiger Musik untermalt. Toll!
Und so wandern wir los! Wir haben uns auf Grund unserer Zeitmöglichkeit für die "kleine Runde" entschieden, dafür gibts hier aber die ältesten "Petroglyphe". 1,2 km wandern wir auf einem säuberlichen Holzsteg vorbei an den weltberühmten Felsritzungen, dem UNESCO-Weltkulturerbe, das künstlerisch-spirituell veranlagte Menschen vor 6000 Jahren auf meeresnahe Felsen angebracht haben. (Dass die Felsen jetzt hoch über dem Meer liegen, daran ist das Ende der Eiszeit und die Bodenhebung schuld.) Wow, das ist so toll hier! Die Gegend strahlt eine eigentümliche Stimmung aus, die uns gefangen nimmt. Die veränderten Lichtverhältnisse tun ihr Übriges und es beginnt ganz fein zu nieseln.
Langsam und bedächtig setzen wir Schritt für Schritt und betrachten die vielen Darstellungen von Bären, Rentieren, Jägern, schwangeren Frauen und Kindern und Jagden. Bilder, die für die Menschen damals eine so große spirituelle Bedeutung hatten. Warum man 4000 Jahre lang die Felsen verzierte und dann plötzlich aufhörte, ist bis heute ungeklärt... was ist damals passiert?
Nach diesem Genussspaziergang stiefeln wir noch ins Café des Besucherzentrums und frühstücken erstmal. Es gibt gute Käseweckerl, Waffeln mit Rahm und Marmelade und Kaffee. Hier ist es völlig überhitzt und wir beginnen zu schwitzen aber bevor wir ins Freie flüchten, kauft Angelika noch zwei kleine Rentiere aus samischen Silber aus der Schmuckabteilung des Museums. Dietmar holt unser Zeug aus den Spinden im Keller, und dann gehts aber wirklich los.
Draußen am Parkplatz verwickeln uns noch zwei nette deutsche Biker in ein Gespräch, da sie gerade von Hammerfest kommend einen Campingplatz suchen. Ja klar empfehlen wir ihnen vorbehaltslos das "Arctic Fjordcamp"! Während die beiden ins Museum spazieren, packen wir uns Zeug auf die Transalps und um 14:00 geht es weiter. Die Straße führt durch die Stadt Alta und wir finden das sehr hübsch hier.
Gleich hinter Alta steigt die E6 merkbar an und es wird auch spürbar kälter. Völlige Einsamkeit umfängt uns an der Grenze zur Provinz Finnmark und nur ab und zu stehen Rentiere neben der Straße.
In Leirbotnvatn kommen wir neben einem mit dicken Eisschichten zugefrorenen See an einem - im Winter wohl geschlossenen - Schlagbaum zu stehen, der uns daran erinnert, jetzt aber wirklich noch eine Schicht Thermogewand anzuziehen! Himmel, hier ist es kalt! Noch ein paar Kilometer durch das Stokkedalen sind von kleinen Birken gesäumt. Aber dann geht es 55 km über ein düsteres Fjell, den lachsreichen Repparfjordelva entlang.
Diese Strecke wird uns wohl ewig in Erinnerung bleiben, eine der einsamsten Gegenden, in der wir jemals waren! Nahezu lineal-gerade geht die schmale Straße dahin, links und rechts öde Ebene bis zum Horizont. Nirgends kann sich das Auge festhalten, nur ab und zu eine einsame Sami-Hütte oder ein paar windzerzauste Rentiere.
Oh ja, Wind ist hier ein Thema und gemeinsam mit dem kalten Niesel ist das bei 9°C keine gemütliche Fahrt. Klartext? In Schräglage geradeaus durch die unwirtlich-sumpfige Tundra und leider nicht so schnell, wie man möchte, denn auch hier im Sennalandet sind maximal 80 km/h erlaubt. Meist weniger. Wir sitzen diese Strecke stur ab und Angelika bereut, ihre Heizhandschuhe nicht angezogen zu haben. Boah, es ist richtig saukalt hier!
Als wir schon denken, es geht nicht mehr, da stehen wir unvermittelt vor der berühmten T-Kreuzung in Skaidi: Links 57 km auf dem Rv94 nach Hammerfest und rechts 151 km zum Nordkapp! Wir sehen rechts eine Tankstelle und werfen Anker. Wir müssen unbedingt ins Trockene uns uns aufwärmen! Wir erkennen das Diner "Skaidi-Stua" mit dem kleinen Supermarkt, bei dem auch Svenja und Pieps vor 4 Jahren Rast machten. Da wollen wir rein! Angelika fummelt mit steifen Fingern noch eine Zigarette heraus, aber Genuss ist das bei der Kälte keiner.
Das kleine Imbiss-Restaurant ist bummvoll, da ist fast kein Platz frei! Menschen aller Altersgruppen in Outdoor-Klamotten sitzen hier und essen, surfen im Internet, schauen TV und plaudern. Klar, hier im Nirgendwo ist das der einzige Treffpunkt! Wir wollen nicht viel essen und holen uns aus dem angeschlossenen Supermarkt zwei Hotdogs und Kakao. Niemanden stört es, dass wir das Zeug ins Diner mitnehmen und dort essen. Wir lieben diese unkomplizierte Art der Pause!
Irgendwann müssen wir jedoch wieder raus in die Kälte und wir kaufen bei dem bestgelaunten Schweden an der Kassa noch zwei Packerl "Ertesuppe" für die Seele. Man weiß nie, ob wir die noch brauchen können und der Gedanke an dicke, heiße Erbsensuppe tut uns gerade ziemlich gut. Es hat zu regnen aufgehört und wir wollen weiter. Vor dem Diner plaudern wir mit einer Gruppe britischer Biker, die jetzt noch zum Nordkapp wollen. Sie diskutieren ziemlich angestrengt, denn die beiden Damen der Gruppe wollen nicht mehr weiter, sie sind müde von der Fahrt.
Aber die Mehrheit entscheidet und sie brausen mit brüllenden Motoren Richtung Norden. Warum bloß, warum sind die Menschen im Urlaub so im Stress...? Wir hingegen biegen links ab und machen uns auf den Weg nach Hammerfest. Skaidi ist viel zu klein, um ein Ort zu sein, aber es gibt hier ein großes Hotel mit teuren Zimmern (1100 NOK/Nacht, 117 €) und wir fragen uns, wer hier eigentlich übernachtet...?
Die letzten paar Kilometer nach Hammerfest sind mühsam, aber wenigstens ist es trocken. Der scharfe Wind, der vom Repparfjord kommt, erschwert das Vorwärtskommen, viele Rentiere kreuzen unseren Weg und die Gegend ist fast klischeehaft "arktisch". Kahl, karg, wenig/kaum Vegetation und nur ab und zu winzige Siedlungen. Wir sind etwas müde von der rauhen Umgebung.
In Kvalsund geht es über eine Hängebrücke (ein Schild warnt vor besonders rutschigem Beton!) und Angelika kann im Sturm kaum die Transalp halten, als sie auf dem höchsten Punkt der Brücke ein Foto macht. Dann sind wir auf der Insel Kvaløya und - nach einer Pause mit CircleK-Gratiskakao in Akkerfjord, wo an der Tankstelle die Rentiere um die Zapfsäulen streichen - erreichen wir um 17:15 Hammerfest, die "nördlichste Stadt der Welt"!
Wir sind dank Google Streetview gut orientiert und kurven gleich zum berühmten Eisbärenklub! Wir wollen unbedingt Mitglied werden, weil das finden wir so cool! Doch heute Samstag hat der "Isbjørnklubben" um 16:00 bereits geschlossen, wie wir enttäuscht feststellen. Nun, dann halt morgen früh!
Wie schon hunderte Male zuvor checken wir dann in unser Quartier ein, stellen die Transalps möglichst windgeschützt auf und erholen uns erst einmal im Zimmer des Hotels. Da hält es uns aber nicht lange, und nach einer Dusche, die das winzige Bad komplett überschwemmt, machen wir uns auf zu einem Stadtrundgang. Hammerfest!
Wir finden es toll, hier zu sein, obwohl diese Stadt nichts Hübsches an sich hat... Auch diese arktische Stadt fiel der NS-deutschen Kriegsstrategie der "verbrannten Erde" zum Opfer und dementsprechend gibt es hier keine wirklich historischen Gebäude. Alles ist Beton und quadratisch-praktisch-gut. Darüber können auch ein paar Blumenkisterl an der Strandpromenade nicht hinwegtäuschen.
Wir überlegen, über den "Sigg-Sagg-Veien" auf die Aussichtsterrasse zu steigen, aber wir sind schon zu erschöpft. Dafür betrachten wir die neue Kirche, deren Architektur an die Holzgestelle erinnern soll, auf denen Kabeljau zum berühmten Stockfisch trocknet. Und wir sind bewegt, dass auf dem Platz vor unserem Hotel seit 1620 insgesamt fünf Kirchen gebaut wurde, jede nach der Zerstörung ihrer Vorgängerin. Die sind schon hartnäckig, die Norweger! Seit 1945 aber steht hier keine Kirche mehr, nur eine Gedenktafel erinnert an diese Geschichte.
Nun aber haben wir Hunger und wir wollen auch nicht mehr lange suchen. Da entdecken wir im Hafen "Peppes Pizza", die wir schon aus Tromsø kennen. Sehr gut! Wir teilen uns eine Riesenpizza "Even Heavier Heaven" mit Extra Sauce und bestellen dazu noch Cola, ein großes Bier und Espresso (520 NOK, 56€).
Wir verbringen einen ruhigen Abend, der mit einem Strandspaziergang am dunkelblauen Wasser des Straumen endet. Denn um Mitternacht ist noch die Sonne kurz hervorgekommen ...
Tageskilometer: 226 km
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